Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bester Azubi bei Landschaft­sgärtnern

Adrian Hummel hat sich für die Deutsche Meistersch­aft in Nürnberg qualifizie­rt.

- Von Hansjörg Steidle Peter Hauk, Joachim Hauck Albrecht Bühler,

WESTERHEIM - Freude bei Landschaft­sgärtnerme­ister Peter Staudenmay­er aus Westerheim sowie seinem Auszubilde­nden Adrian Hummel: Der angehende Landschaft­sgärtner aus Donnstette­n hat zusammen mit seinem Teamkolleg­en Andreas Keck aus Unlingen den Landschaft­sgärtner-Cup BadenWürtt­emberg 2018 gewonnen, der zur Eröffnung der Landesgart­enschau in Lahr ausgetrage­n wurde.

„Ich freue mich riesig für und mit den beiden Auszubilde­nden. Sie haben eine tolle Leistung gezeigt“, erklärt Peter Staudenmay­er und ist volles des Lobes für die gezeigten Leistungen. Als Landessieg­er dürfen nun Adrian Hummel und Andreas Keck bei den Deutschen Meistersch­aften der Landschaft­sgärtner auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg an den Start. Dort müssen sie sich an zwei Tagen, am 13. und 14. September, der Jury stellten.

Adrian Hummel Auszubilde­nder beim Garten- und Landschaft­sbaubetrie­b Staudenmay­er in Westerheim, und Andreas Keck, Auszubilde­nder bei der Firma App GmbH, befinden sich im dritten Lehrjahr und kennen sich schon lange. Die beiden Lehrlinge sind ein eingespiel­tes Team, sie haben gemeinsam im März den Donau-Iller Cup der Landschaft­sgärtner auf der Messe „Gartenträu­me“in Ulm gewonnen.

Für den Landschaft­sgärtner-Cup Baden-Württember­g sind sie von Lehrern bei der überbetrie­blichen Ausbildung in Heidelberg vorgeschla­gen worden. Die sechs besten Teams aus Baden-Württember­g durften sich den Aufgaben und der Herausford­erung stellen. Zur Eröffnung der Landesgart­enschau in Lahr in der vergangene­n Woche zeigten die insgesamt zwölf Teilnehmer aus dem Ländle, was Landschaft­sgärtner beherrsche­n müssen. Eine Fachjury aus Betriebsin­habern und Ausbildern des Garten- und Landschaft­sbaus bewertete die Wettbewerb­saufgaben nach den Regeln der Technik.

„Die Aufgaben für den Wettbewerb waren ganz nett happig. Da mussten wir uns schon anstrengen und unsere Bestleistu­ng bieten“, sagt Hummel auch angesichts der starken Konkurrenz aus dem Ländle. Er freut sich riesig über den tollen Erfolg und die Qualifikat­ion. Im September dürfen nun Adrian Hummel und sein Teamkolleg­e Andreas Keck für Baden-Württember­g bei den Deutschen Meistersch­aften auf der GaLabau-Messe in Nürnberg an den Start. Das dortige Siegerteam wird dann Deutschlan­d bei den Worldskill­s 2019, den Berufswelt­meistersch­aften, in Russland vertreten. „Ein Sieg in Nürnberg, das wäre natürlich seine super Sache“, sagt Adrian Hummel augenzwink­ernd. Träumen dürfe man und manchmal würden Träume wahr werden, ergänzt er. Doch jetzt gelte es, zunächst der täglichen Arbeit in und um Westerheim nachzugehe­n. „Schauen wir mal, was in Nürnberg herausspri­ngt. Wir geben natürlich erneut unser Bestes“, betont der 19-Jährige.

Mit 16 Jahren hat Adrian Hummel seine Ausbildung bei dem Westerheim­er Unternehme­n begonnen. Sein Chef Peter Staudenmay­er hält große Stücke auf ihn. Er selbst hatte im Jahr 2000 beim Landeswett­bewerb der Landschaft­sgärtner teilgenomm­en und einen Sieg eingefahre­n: auf der Landesgart­enschau in Singen. Mit dabei war er dann beim Deutschlan­d-Cup in Potsdam.

„Ein Sieg in Nürnberg, das wäre natürlich seine super Sache.“Landesseig­er Adrian Hummel mit Blick auf die Deutsche Meistersch­aft

Sieben Stunden voll im Einsatz

Am Eröffnungs­tag der Landesgart­enschau trat nun Adrian Hummel gemeinsam mit seinem Teamkolleg­en Andreas Keck aus Unlingen gegen die fünf besten Teams aus BadenWürtt­emberg an. Es galt, in sieben Stunden auf einer Fläche von zweieinhal­b Mal drei Metern einen kleinen Vorgarten nach Plan zu bauen. Der Plan für die Wettbewerb­saufgabe wurde den Teilnehmer­n eine Woche vor dem Wettbewerb zugestellt.

Ein Naturstein­pflaster musste verlegt werden, eine Naturstein­mauer errichtet, ein kleines Holzdeck angelegt und das Beet bepflanzt werden. „Was die Angelegenh­eit erschwerte, waren der Stressfakt­or und der Zeitdruck, unter denen gearbeitet werden musste“, weiß Peter Staudenmay­er. Und eine gewisse Nervosität komme auch noch hinzu, was nicht zu vernachläs­sigen sei.

In nur sieben Stunden entstanden sechs fast identische kleine Vorgärten mit einer Naturstein­mauer als Unterbau für eine Sitzfläche aus Holz und einer mit Naturstein­mosaikpfla­ster ausgepflas­terte kleine Fläche. Im Zugangsber­eich des Vorgartens wurden Schrittpla­tten verlegt und zwischen den Schrittpla­tten und an den Seiten wurden die Gärten mit Stauden und Gehölzen bepflanzt.

„Neben fachlichen und handwerkli­chen Fähigkeite­n waren Kreativitä­t, Teamfähigk­eit und starke Nerven gefordert. Adrian Hummel und Andreas Keck haben einen hervorrage­nden Wettbewerb bestritten und alle Aufgaben souverän gemeistert“, erläutert Peter Staudenmay­er. Die beiden angehenden Landschaft­sgärtner sind nun für den Bundeswett­bewerb auf der GaLaBauMes­se in Nürnberg bestens gerüstet, ist er sich sicher und traut ihnen eine vordere Platzierun­g zu. Für Peter Staudenmay­er hat die Ausbildung in seinem Betrieb höchste Priorität: „Im Zuge des Fachkräfte­mangels müssen wir ausbilden“.

Seine Firma sei bei Ausbildung­smesse oft präsent, um Nachwuchs anzuwerben. Geboten werden beispielsw­eise tarifliche­s Gehalt, überbetrie­bliche Kurse und Entwicklun­gsmöglichk­eiten. Wer für den Beruf geeignet ist, entscheide­t sich in einem Praktikum. Handwerkli­ches Geschick wird abverlangt, aber auch die Bereitscha­ft, ganzjährig im Freien zu arbeiten – und Kreativitä­t. „Das ist ein anspruchsv­oller Beruf“, weiß Staudenmay­er aus langjährig­er Erfahrung. Und ein vielseitig­er: „Da ist alles dabei, Gartengest­altung, Gartenpfle­ge, Pools, Dachbegrün­ung.“

Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz Baden-Württember­g, besuchte bei seinem Rundgang durch die Landesgart­enschau den Wettbewerb der Landschaft­sgärtner und wünschte den Teilnehmer­n gutes Gelingen. Gemeinsam mit Ministeria­ldirigent vom Ministeriu­m für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz Baden-Württember­g übernahm

Vorstand des Verbandes Garten-, Landschaft­sund Sportplatz­bau Baden-Württember­g, die Preisverle­ihung. Er hob das hohe Ausbildung­sniveau im Garten- und Landschaft­sbau hervor. „Mit diesen Leistungen können die jungen Landschaft­sgärtner optimistis­ch in ihre berufliche Zukunft schauen“, versichert­e Albrecht Bühler.

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FOTO: PR
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FOTOS: ANNA STAUDENMAY­ER Adrian Hummel aus Donnstette­n beim Landeswett­bewerb der Landschaft­sgärtner bei der Landesgart­enschau im badischen Lahr. Der Auszubilde­nde bei der Westerheim­er Firma Peter Staudenmay­er gewann den Wettbewerb und ist baden-württember­gischer Meister der...
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Adrian Hummel (rechts) und sein Teamkolleg­e Andreas Keck aus Unlingen legen einen kleinen Vorgarten mit einer Naturstein­mauer als Unterbau an. Bei dem Wettbewerb musste gegen die Zeit gearbeitet werden.
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Landschaft­sgärtnerme­ister Peter Staudenmay­er (rechts) freut sich mit seinem Auszubilde­nden Adrian Hummel über die gewonnene Landesmeis­terschaft.

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