Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tödliches Ende einer Schlägerei
15-Jähriger nach Auseinandersetzung in Passau gestorben
PASSAU (dpa) - Schock im ansonsten so beschaulichen Passau: Bei einer Schlägerei unter jungen Leuten ist in der niederbayerischen Stadt ein 15-Jähriger getötet worden. Nach der Auseinandersetzung am Montagabend wurden sechs junge Leute im Alter zwischen 14 und 25 Jahren festgenommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Bei fünf von ihnen werde geprüft, ob sie in Untersuchungshaft müssen. Der 15-Jährige war bei der Schlägerei zu Boden gegangen, wenig später starb er in einer Passauer Klinik. Die genaue Todesursache soll eine Obduktion klären.
Laut Polizei eskalierte ein zunächst verbaler Streit. Insgesamt waren rund 20 Personen bei der Schlägerei anwesend. Eine Passantin rief die Polizei. Als die Beamten eintrafen, verschwanden die Beteiligten. Mit einem größeren Aufgebot an Landes- und Bundespolizisten seien die sechs Verdächtigen gefasst worden, hieß es. Das Opfer stammt aus dem Landkreis Passau, bei den Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche, polnische und tunesische Staatsangehörige.
Die Tat ereignete sich in der Passauer Innenstadt bei einer Einkaufspassage. Laut einem Streetworker des Jugendamtes handelt es sich dabei um einen bei jungen Leuten beliebten Treffpunkt. Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben. Insbesondere bittet die Polizei eine Frau mit einem Hund sich zu melden.
Erschüttert äußerte sich am Dienstag Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu dem Vorfall in Passau: Seines Wissens nach handele es sich mutmaßlich um Auseinandersetzungen von zwei verschiedenen Jugendgruppen, die schon länger im Clinch miteinander gelegen hätten, sagte er dem Radiosender „Antenne Bayern“. Er sprach von einer „besonders brutalen Schlägerei“.
In jüngster Vergangenheit hatten mehrere Fälle von tödlicher Gewalt unter Jugendlichen für Aufsehen gesorgt. Während Kriminologen unter Berufung auf Statistiken von zurückgehender Jugendgewalt berichten, überwiegt in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass Streitigkeiten heutzutage schneller eskalieren und rücksichtsloser ausgetragen werden.