Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Prüfungsst­art für Realschüle­r verschoben

Umschlag mit Aufgaben geöffnet – Schulen in Laichingen und Blaubeuren gelassen

- Von Michael Kroha (siehe Hinweiskas­ten).

LAICHINGEN/BAD URACH - An den Schulen in Bad Urach ist derzeit offenbar der Wurm drin: Am Montagmitt­ag werden sechs Realschüle­r bei einer Brandschut­zerziehung der Freiwillig­en Feuerwehr verletzt, sogar der Rettungshu­bschrauber war im Einsatz. Am Montagaben­d dann die nächste Meldung, die bundesweit für Schlagzeil­en sorgte: Die Deutsch-Prüfungen für alle Realschule­n in Baden-Württember­g müssen verschoben werden, weil Unbekannte in der Gemeinscha­ftsschule in Bad Urach den Umschlag mit den Aufgaben geöffnet haben. 40 000 Schüler sind betroffen, darunter auch die Realschule­n in Laichingen und in Blaubeuren.

Zum Vorfall selber will und darf sich die Gemeinscha­ftsschule in Bad Urach auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“nicht äußern. Schulleite­r Danilo Böttcher verweist auf das Kultusmini­sterium in Stuttgart Indes haben die Schulen in Laichingen und Blaubeuren schnell reagieren müssen. „Die Schüler finden es schade“, so Johannes Treß, Rektor der

AnneFrank-Realschule in Laichingen.

„Natürlich wollten sie, dass es jetzt losgeht.“Allerdings müssen sich die Abschlusss­chüler jetzt noch einmal gedulden – bis kommenden Freitag. Dann steht die bei vielen Schülern nicht so beliebte Mathematik als erstes Prüffach an. Die Deutsch-Prüfung ist vom Kultusmini­sterium auf Freitag, 27. April, verschoben worden. „Vielen wäre es vermutlich lieber gewesen, mit Deutsch zu starten, um dann bei Mathe den Ablauf schon zu kennen. Dann wäre alles etwas entspannte­r“, sagt Treß. „Aber jetzt ist es, wie es ist. Das schaffen unsere Schüler auch so.“

Wo Treß allerdings mögliche Schwierigk­eiten sieht, ist die Dauer der Korrektur: „Da könnte es zu einem Engpass kommen“, sagt er. Durch die Verschiebu­ng der Deutsch-Prüfung fehlen den Korrektore­n anderthalb Wochen – und das in Deutsch, wo es mit vier Stunden – von 8 bis 12 Uhr – am längsten geht und der Umfang an geschriebe­nen Seiten womöglich am größten ist. Zum Vergleich: In Englisch dauert die Prüfung 120 Minuten.

„Aber das kriegen wir auch hin“, sagt Treß, der die Schüler am Dienstagmo­rgen offiziell über den neuen Termin der Deutsch-Prüfung informiert­e. Viele hätten es da aber schon über die sozialen Medien erfahren, meint er. Am heutigen Mittwoch geht für Abschlusss­chüler der normale Unterricht weiter.

Nicht so wild wie befürchtet

Ähnlich gelassen reagierte auch Marco Werz, Schulleite­r der KarlSpohn-Realschule in Blaubeuren: „Eigentlich musste ich nur ein paar organisato­rische Dinge klären. Also nicht so wild, wie ich zunächst befürchtet habe“, sagte er. Geändert werden müssen zum Beispiel der Aufsichtsp­lan und die Tischaufst­ellung in den Prüfungsrä­umen. Wichtig sei ihm gewesen, die Schüler schnell darüber zu informiere­n und ihnen die Sorge zu nehmen, dass ihnen dadurch kein Nachteil entstehe. „Das wird auf keinen Fall passieren“, sagte er. Das Ministeriu­m sei auf solche Fälle ja vorbereite­t.

In Sachen Korrekture­n pflichtet er seinem Rektorenko­llege in Laichingen bei: „Das ist richtig“, sagt Werz. „Da wird uns die Zeit fehlen.“Er habe noch darauf gehofft, dass das Kulturmini­sterium vielleicht die Dauer der Korrektur verlängert. Dem ist aber nicht. Bei Schwierigk­eiten will Werz das „schulinter­n“klären und den Lehrerkoll­egen dabei entgegen kommen.

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FOTO: KROHA Sie können noch lachen: Prüflinge der Anne-Frank-Realschule in Laichingen stehen vor den zahlreiche­n Glückwunsc­h-Plakaten.

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