Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue Ausstellung in Obermarchtal
Historische Postkarten zeigen die Geschichte der Gemeinde an der Donau
OBERMARCHTAL - Der Obermarchtaler Arbeitskreis „Museum und Geschichte“hat am Sonntag die Sonderausstellung „Obermarchtal im Postkartenformat“der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Alt-Bürgermeister Hermann Branz eröffnete die Ausstellung vor 50 Interessierten im Dorfgemeinschaftshaus. Im Untergeschoss gab es Kaffee und Kuchen. Branz führte durchs Museum.
Zu den Gästen der Ausstellungseröffnung gehörten Bürgermeister Anton Buck, seine Kollegin aus Rechtenstein, Romy Wurm, Berthold Saup als Vorsitzender des Fördervereins für Kirchenmusik und Klosterkultur Obermarchtal und der frühere Landtagsabgeordnete Karl Traub.
Die Besucher unterhielten sich beim Betrachten der mehr als 100 kleinen Exponate angeregt über die Geschichte Obermarchtals, manch einer hat sein Haus auf den Postkarten wiederentdeckt, meist wie es vor Jahrzehnten ausgesehen hat. Hermann Branz beantwortete im Rahmen seiner Ansprache viele Fragen, die ansonsten zu stellen gewesen wären. Man erfuhr, dass die Post offene Sendungen ab etwa 1870 eingeführt hat, und dass der Höhepunkt der Herstellung von Postkarten ums Jahr 1900 war. Die Fotografie spielte schon früh eine Rolle, und eine Kirche, ein Rathaus oder eine Schule gab es in praktisch jedem Ort als Motiv zu entdecken.
Viele der Postkarten aus dem Privatbesitz von Hermann Branz, aus dem Archiv des Museums und insbesondere aus der Sammlung von Hans Beck aus dem Raum Tuttlingen, dem Urenkel des einstigen Rentkammerdirektors des Hauses Thurn und Taxis Obermarchtal, Maurus Beck, sind tatsächlich gelaufen, so der Fachausdruck der Post für verschickte Postkarten. Da deren Rückseite bis 1906 postalischen Zwecken vorbehalten war, konnten sie zunächst ausschließlich auf ihrer Vorderseite beschrieben werden. Die älteste gezeigte Postkarte stammt von 1897. Der schönste Spruch ist wohl jener: „Bei herrlicher Aussicht komm ich zur Einsicht und schreibe mit Absicht eine Karte mit Ansicht. Aber aus Vorsicht nenne ich meinen Namen nicht“.
Mit großem Interesse wurden zudem verschiedene ausgelegte Luftbilder von Obermarchtal aus den Jahren 1926 bis 2000 besichtigt. Der 2003 gegründete Arbeitskreis hatte 2005 erstmals eine Ausstellung gezeigt. Seit 2008 gibt es jedes Jahr eine neue Sonderausstellung zu erleben.