Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hunderte Fahrräder und eine Straßenbah­n

Weg vom Auto und in die Pedale treten: Davon wollen die Stadt und der ADFC überzeugen

- Von Sebastian Mayr

ULM - Fahrradmar­kt, Versteiger­ung, Gewinnspie­le, Service- und Reparatur-Angebote. Das Programm der Fahr-Rad-Aktionstag­e in Ulm ist vielfältig. Bei der sechsten Auflage vom 20. bis 22. April gibt es zudem eine Premiere: „Zum ersten Mal haben wir sehr gutes Wetter – das ist die Neuheit“, scherzt die städtische Fahrradbea­uftragte Friederike Christian.

Im vergangene­n Jahr hatte es gehagelt – dennoch fanden bei der Versteiger­ung alle herrenlose­n 70 Räder einen neuen Besitzer.

Für Technikfre­unde gibt es in diesem Jahr eine weitere, ungewöhnli­chere Neuerung: Parallel zu den Fahr-Rad-Aktionstag­en veranstalt­en die SWU einen Tag der offenen Tür und stellen dort die neuen Straßenbah­nwagen vom Typ Avenio M vor, die zukünftig auf der neuen Linie 2 verkehren sollen. Nach der feierliche­n Enthüllung dürfen die Fahrzeuge von innen besichtigt werden. Auch die Werkshalle­n stehen Besuchern offen. Zudem verlosen die SWU Tickets für die Avenio-Jungfernfa­hrt am Sonntag, 10. Juni. Der Erlös wird für den guten Zweck gespendet.

Dass Fahrrad- und Straßenbah­ntag zusammenfa­llen, passt aus Sicht der Organisato­ren gut. Schließlic­h sei auch der öffentlich­e Nahverkehr eine umweltfreu­ndliche Alternativ­e zum Auto, findet Friederike Christian. Außerdem habe der Bau der Tramlinie 2 dem Radverkehr in der Stadt einen zusätzlich­en Schub gegeben: Neben den Schienen entstehen auch neue Radwege, zum Beispiel zur Uni. Der Tag der offene Tür bei den SWU wird deshalb eingebunde­n: Am Unternehme­nssitz in der Weststadt können sich Radler einen von 17 möglichen Stempeln abholen. Wer mindestens sechs verschiede­ne gesammelt hat, kann an einem Gewinnspie­l teilnehmen und Einkaufsgu­tscheine gewinnen.

Die Aktionstag­e sollen Bürger motivieren, häufiger in die Pedale zu treten. Damit das klappt, bieten die Stadt und der Fahrradklu­b ADFC eine Fundrad-Versteiger­ung am Freitag und einen Fahrradmar­kt am Samstag an. „Eine wichtige Voraussetz­ung zum Fahrrad fahren ist, dass man eins hat“, kommentier­t Christian.

Dass sich die Versteiger­ung und der Markt Konkurrenz machen, fürchtet die Ulmer ADFC-Vorsitzend­e Katrin Voss-Lubert nicht. „Es läuft beides parallel“, sagt sie. Während am Freitag 40 funktionst­üchtige, aber eher einfache Bahnhofsfa­hrräder unter den Hammer kommen, umfasst das Angebot am Samstag rund 400 Räder und Zubehör. Auch E-Bikes werden an diesem Tag verkauft. Wer selbst etwas veräußern will, kann ohne Anmeldung zum Markt am Marktplatz beim Ulmer Rathaus kommen.

Rad-Check macht das Bike sicher

Die Fundräder werden vor der Versteiger­ungen von ehrenamtli­chen Fahrradsch­raubern repariert. Auch wer sein eigenes Rad herrichten lassen will, dürfte am Freitag und Samstag fündig werden. Denn dann werden beim Rad-Check kleinere Reparature­n vorgenomme­n. Außerdem steht eine Fahrradwas­chanlage bereit. Kinder können beim FahrradGlü­cksrad ihr Glück versuchen und an einem Stand der Polizei können Neugierige bei einem Tatort-Quiz der Polizei mitraten. Die Fragen drehen sich ums Radfahren ohne Helm und Unfälle.

Zum Abschluss des Wochenende­s bieten ADFC-Mitglieder am Sonntag insgesamt fünf geführte Touren durch das Ulmer Umland und den Kreis Neu-Ulm an. Die Längen variieren zwischen 33 und 120 Kilometern. Angebote gibt es für Familien mit Kindern genauso wie für Rennradfah­rer und Mountainbi­ker.

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FOTO: THOMAS HECKMANN Die alten (links) und die neuen (rechts) Straßenbah­nen der SWU kommen problemlos aneinander vorbei: Das ergaben Tests in der Nacht zum Dienstag. Erstmals öffentlich gezeigt wird der Avenio M am Samstag, 21. April, beim Tag der offenen Tür bei den...

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