Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Polizei drückt in der Nacht zum 1. Mai kein Auge zu
LAICHINGEN (sz) - Ein echter MaiScherz tut keinem weh. Wird der Scherz aber zur Straftat, ist es für die Betroffenen längst kein Spaß mehr, teilt die Polizei mit. Sie müssen am nächsten Morgen dann nicht nur das Toilettenpapier aus dem Garten entfernen. Oft haben sie bedeutenden Schaden zu beklagen.
In der Nacht zum 1. Mai sind vor allem junge Menschen unterwegs zu ihren berüchtigten Maischerzen. Doch was einst originell und witzig erschien, ist heute vielen zu langweilig. Stattdessen werden die Scherze zu Straftaten und der Alkoholmissbrauch nimmt zu.
Brennende Container
So warfen im vergangenen Jahr beispielsweise in Ehingen Unbekannte Farbbeutel gegen ein Haus. In Berghülen wurden zwei Autos auf Holzstämme aufgebockt. Mit Ketchup und mit grüner Farbe beschmierte jemand in Merklingen Hauswände. In der Ulmer Innenstadt warfen Unbekannte die Pflanztröge und DekoGegenstände mehrerer Geschäfte um. Die Feuerwehr in Lonsee rückte gegen 1 Uhr nachts zum Löschen eines brennenden Altkleidercontainers aus.
Die Polizei warnt: Die Nacht zum 1. Mai sei kein Ausnahmetag. Schon gar keiner, an dem die Polizei ein Auge zudrückt. Ganz im Gegenteil werde die Polizei in dieser Nacht „verstärkt auf Streife sein“. Sie werde Präsenz zeigen und kündigt Jugendschutzund Verkehrskontrollen an. Diese sollen vor allem verhindern, dass junge Menschen über die Stränge schlagen oder Berauschte sich ans Steuer setzen und sich und andere gefährden. Die Verursacher von Schäden erwarten Strafen und Ersatzforderungen.
Die Polizei bittet die Eltern und Erziehungsberechtigten: „Erklären Sie Ihren Kindern, was erlaubt ist und was nicht. Zeigen Sie die Folgen falschen Verhaltens auf. Geben Sie ihnen keine Gegenstände mit, die zu Sachbeschädigungen verleiten. Ermutigen Sie Ihre Kinder, auch ihre Freunde bei Bedarf von strafbaren Handlungen abzuhalten.“So könnte nach Einschätzung der Polizei in dieser Mainacht manche gefährliche Situation und mancher Schaden verhindert werden, die auch im vergangenen Jahr zu verzeichnen waren.