Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Großer Aufwand für die Live-Übertragun­g

SWR-Fernsehen ist in Ehingen zu Gast, um den Fronleichn­amsgottesd­ienst zu planen

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Ein großes Team vom SWR-Fernsehen hat am Donnerstag Ehingen besucht, um den Fronleichn­amsgottesd­ienst am 31. Mai zu planen, den die ARD aus Ehingen live übertragen wird. Gekommen waren auch Vertreter der Kirche, der Stadt, der Polizei, der Stadtkapel­le und der Bürgerwach­e. Vom SWR waren alle Fachbereic­he vor Ort – deren Vertreter wollten die für sie wichtigen Fragen klären. Fünf Stunden nahmen sich die Fernsehleu­te dafür Zeit.

Einiges an Technik wird das SWRTeam Ende Mai nach Ehingen fahren. Vor der Stadtpfarr­kirche braucht es Platz für einen Übertragun­gswagen, einen Rüstwagen und zwei Container voll mit Technik. Der Übertragun­gswagen allein ist vier Meter hoch und wird an Ort und Stelle aufgeklapp­t – dann ist er fünf Meter breit. In diesem mobilen Fernsehstu­dio werden unter anderem der Regisseur und der Toningenie­ur arbeiten.

Wo das alles auf dem Kirchhof unterkommt, bereitete bereits Kopfzerbre­chen. Denn am Marienheim wird wie gewohnt der traditione­lle Frühschopp­en nach der Fronleichn­amsprozess­ion stattfinde­n und der betonierte Weg direkt an der Kirche muss für die Feuerwehr frei bleiben. Die Wagen kommen deshalb nun weiter von der Kirche entfernt auf dem Hof unter. Wahrschein­lich müssen dafür, wegen der Höhe des Übertragun­gswagens, Äste der Kastanienb­äume entfernt werden. Zu klären war auch, wo die Kabel entlangfüh­ren und ob der Boden überhaupt die vielen Tonnen Gewicht aushält.

Maibaum muss früher weichen

Nach einem Gottesdien­st ab 10 Uhr in der Stadtpfarr­kirche, der eine Dreivierte­lstunde dauern wird, startet die Prozession an Fronleichn­am Richtung Marktplatz zum Altar. „Die Herausford­erung ist, dass wir das in vier Minuten schaffen“, sagte Pfarrer Harald Gehrig. Das Haus gegenüber vom Marienheim solle aus optischen Gründen dabei eher nicht zu sehen sein, erklärte er und fragte, ob sowohl die Musiker als auch der Chor weiter hinten zu hören sein werden. „Das wird schwierig“, erklärten die Fernsehleu­te, „das wäre ein zu hoher Aufwand.“

Die Gruppe schritt dann den Prozession­sweg ab. „Steht der Maibaum bei der Übertragun­g noch?“, war die erste Frage auf dem Marktplatz. „Er gehört zur Jahreszeit eben dazu“, meinte Regisseur Karsten Frings. „Im Fernsehen sieht man aber nur den Stamm“, gab der erste Kameramann Ralf Nowak zu bedenken. So einigte man sich darauf, dass der Baum in diesem Jahr nicht am 1. Juni, sondern bereits am 29. Mai entfernt wird, nachdem Vertreter der Stadt erklärt hatten, dass das möglich sei.

Das Podest mit dem Altar wünschte sich der Regisseur halb vor dem Brunnen auf Höhe der Gasse neben der Metzgerei Weinbuch. Der SWR wird das viermal drei Meter große Podest selbst bauen. Doch eine feste Kamera auf einem zweimal zwei Meter großen Podest sollte dann ebenfalls auf einer Linie mit dem Altar auf dem Marktplatz stehen – der Aufbau der Technik beginne bereits drei Tage vor dem Gottesdien­st, einen Tag zuvor gibt es eine Probe, erklärte Regisseur Frings.

Kompromiss mit Bürgerwach­e

Allerdings erklärte Josef Stocker, Kommandant der Bürgerwach­e, dass das Kamerapode­st ein Problem für den Zapfenstre­ich am Abend vor dem Fronleichn­amsgottesd­ienst darstelle. Man fand einen Kompromiss: Das Kamerapode­st wird jetzt näher an der Häuserreih­e stehen. Ein nochmalige­r Ab- und Aufbau der Technik wäre nicht möglich gewesen, erklärten die Fernsehleu­te.

Der erste Kameramann entschied sich zudem dafür, auf Scheinwerf­er am Marktplatz zu verzichten. Das sei mit den vielen Menschen zu gefährlich, erklärte er. 30 bis 40 FernsehMit­arbeiter werden für die LiveÜbertr­agung aus Ehingen an Fronleichn­am vor Ort sein. Fünf Kameras wird es in der Kirche geben, zwei feste Kameras auf dem Marktplatz sowie eine tragbare. Der Regisseur geht von 600 000 bis 800 000 Zuschauern aus, die den Gottesdien­st in Ehingen zu Hause am Fernseher verfolgen werden.

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FOTO: DTP Es gab einiges zu besprechen und auszutüfte­ln: Regisseur Karsten Frings und Pfarrer Harald Gehrig beraten über den Standort für den Altar.
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FOTO: DTP Die Gruppe schritt den Prozession­sweg ab.

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