Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kinder klettern über Rampen, Reifen und Autodächer
Spaß und Sport beim Kinderhaus-Battle am Freitag in Heroldstatt – Grundschulkinder in 2019 dabei?
HEROLDSTATT - Der sportliche Rundparcours auf den Grünflächen um das Kinderhaus ist für die Kinder ein Höhepunkt des Jahres. Angefeuert und unterstützt von Erzieherinnen, Eltern und Großeltern durften die Kinder am Freitag über die aufgebauten Hindernisse klettern und nach Herzenslust rennen, robben, klettern und springen. Die Idee für den Kinderhaus-Battle hatte Kinderhaus-Vater Flo Beinlich, der als Mitglied des Sportclubs Heroldstatt (SCH) auch den X-treme Battle für Erwachsene ins Leben gerufen hat.
„Ich bin einfach überzeugt von dieser Art Sport. Da ist der ganze Körper im Einsatz, Geschicklichkeit und Ausdauer werden trainiert – für Kinder genauso wichtig wie für Erwachsene“, sagt Beinlich. „Und es gibt keinen Zeitdruck, keinen Leistungsdruck, jeder darf und soll anderen helfen. Das stärkt die Teamfähigkeit. Vor allem aber macht so ein Battle einfach Spaß – das ist eine riesen Gaudi für die Kinder!“
Mit roten Gesichtern und oft außer Atem spurteten die Kinder am Freitag von Hindernis zu Hindernis, eins spannender als das andere. Sie kletterten über Strohballen und Holzpaletten, Rampen und Autoreifen. Auch der Spielplatz auf dem Außengelände wurde einbezogen, samt Trampolin, Kletterturm und Hängebrücke. Kleine Steigungen, Hänge und Täler mussten auf der vorgegebenen Strecke überwunden werden. So wurde auch das Gelände selbst zum „Hindernis.“
Sehr beliebt waren die Kletterspinne und die hüfthohen, gelben Wassercontainer. Der Knaller war jedoch ein richtiges, echtes, großes Auto als Top-Hindernis. Es war gar nicht so leicht, auf die Motorhaube zu kommen und von dort über das Dach zu klettern, um dann hinten über die Heckscheibe wieder runter zu rutschen. Doch mit den fleißigen Helfern haben die Kinder auch diese Herausforderung gemeistert – mit sichtlicher Freude.
Eltern sind spontan dabei
„Der Kinderhaus-Battle ist eine super Aktion für die Kinder, alle dürfen sich mal so richtig austoben, mit viel Wasser, Matsch und Schlamm. Und hinterher gibt es dafür auch noch eine Medaille“, sagte die neue Kinderhausleiterin Silke Dieker und lachte. Auch sie selbst ist ins Schwitzen gekommen, ebenso die Erzieherinnen, die beim Kinderhaus-Battle immer voll im Einsatz sind. Wie jedes Jahr war der Parcours auch jetzt wieder ein voller Erfolg, fast alle Kinder sind mitgelaufen. Rot-weiße Bänder wiesen den Weg, grüppchenweise umrahmt von Eltern und Angehörigen, die die Kinder kräftig anfeuerten. Viele Eltern und Großeltern waren als Helfer an den Hindernissen im Einsatz. Die Begeisterung war so groß, dass einige Eltern sogar spontan mitliefen, darunter auch Beinlich, der seine beiden Kinder Sophia, fast sieben Jahre, und Tom, bald drei Jahre, beim Lauf begleitet hat.
Ob groß oder klein, stark oder zart, jünger oder älter, schneller oder langsamer – jedes Kind konnte sein Tempo selbst bestimmen. Während die jüngeren teilweise nur eine Runde schafften, liefen die älteren an diesem Vormittag bis zu fünf Runden. Wer irgendwo in einem Hindernis feststeckte oder nicht weiterkam, wurde sofort gerettet. Es gab keine Verlierer und keine Sieger, keine Schwächlinge und keine Stars, sondern einfach nur Kinder mit Spaß am Sport und Freude an der Bewegung.
Alle Altersgruppen waren im Einsatz, darunter Kinder mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Und weil das alles so prima klappt, trotz aller Unterschiede, will Beinlich nächstes Jahr auch die Grundschulkinder zum Kinderhaus-Battle einladen. „Momentan ist das noch eine fixe Idee, aber ich will das jetzt mal angehen und würde mich riesig freuen, wenn was draus wird.“