Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Hohle Fels“startet in die Saison
Neue Öffnungszeiten mit Führungen sollen Welterbe für mehr Besucher erlebbar machen
SCHELKLINGEN - Mit erweiterten Öffnungszeiten hat die Saison am „Hohle Fels“begonnen. Besucher können von nun an mittwochs bis samstags zwischen 14 und 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr die zum Unesco-Weltkulturerbe ernannte Höhlenhalle besichtigen. Das sind drei Öffnungstage mehr als im Vorjahr, als die vormals sonn- und feiertägliche Öffnungszeit um den Mittwochnachmittag erweitert wurde, in den eine öffentliche Führung integriert war. Diese öffentliche Führung kann weiter jeden Mittwoch um 15.15 Uhr für drei Euro Aufschlag zum kleinen Eintrittspreis besucht werden.
Traditionell wurde die Saison am 1. Mai nachmittags um 14 Uhr gestartet. Zu leichten Irritationen mag ein Schild am Eingang geführt haben, das für den Öffnungstag irrtümlich bereits eine Besuchszeit ab 11 Uhr auswies. Um 14 Uhr war der Höhlenvorplatz mit Interessierten jedenfalls prall gefüllt, was in der bisherigen Geschichte als „Spitzenstart“angesehen werden darf. Weiter gehen wollte Museumsgesellschaftsleiter Reiner Blumentritt, der mit Winfried Hanold für die Einlasskontrolle sorgte, in der Bewertung der Besucherzahl zur Halbzeit des ersten Öffnungsnachmittages nicht. Otto Schwabe unternahm Höhlenführungen. Weitere Einlasskontrolleure und Höhlenführer gibt es, wobei sich Unterstützer weiterhin melden sollen.
Die Tendenz geht klar nach oben, was das Besucherinteresse anbelangt und ist mit der Ausweisung zum Unesco-Weltkulturerbe im Juli 2017 sprunghaft angestiegen. Als ein Indiz nannte Hanold die Besucherzahlen allein auf der Internetseite der Museumsgesellschaft. Waren es vormals einige Tausend im Jahr, seien es seit der Anerkennung zirka 60 000 gewesen, sagte Winfried Hanold. Er bot am Eingang Mineralien an. Diese stammen aus der Region und darüber hinaus, nicht jedoch direkt aus dem „Hohle Fels“und darum herum, weil der Bereich Schutzgebiet ist. Einzelne Besucher zeigten sich sehr interessiert, allerdings war bis zur Hälfte der Öffnungszeit noch kein Verkauf zu verbuchen. Zum Start der Saison, die wegen des Feldermausschutzes nur von Mai bis Oktober dauert, war der Parkplatz gut ausgelastet.
Bereits in der Woche vor dem offiziellen Saisonstart war eine Gruppe norwegischer Archäologiestudenten von der Universität Oslo zu einer Führung in der Höhle zu Gast. Heuer werden wieder in den Sommermonaten Ausgrabungen stattfinden. Dabei soll das Plateau am Fuß der Höhlenhalle untersucht und schließlich geebnet werden. Hier lassen sich immer auch Besucher mit mitgebrachten Stühlen und Sitzkissen zu Höhlenkonzerten nieder. Sieben werden es heuer sein, wobei der Brauchtumsverein draußen jeweils für einen Bewirtungsstand sorgen will. In wenigen Tagen werden Gäste aus Bahrein im „Hohle Fels“erwartet. Das königliche Reisebüro hatte angefragt. Die Gäste landen in München und fahren mit Motorrädern nach Schelklingen zur Besichtigung der Welterbestätte.