Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Auf der Suche nach dem Fokus
Klassenerhalt ist für die Spatzen sicher – Das birgt Gefahren
ULM (gioe) - Für den scheidenden Spatzen-Trainer Tobias Flitsch kommen sie jetzt, die vielen letzten Male beim SSV Ulm 1846 Fußball. Zwei davon, die wie Flitsch selbst sagt „letzte Busfahrt und letzte Übernachtung“, stehen an diesem Wochenende an. Am Samstag (14 Uhr) spielen die Spatzen in Stadtallendorf, das noch gegen den Abstieg kämpft.
„Vergangene Woche haben wir mit so einer Mannschaft keine guten Erfahrungen gemacht“, sagt Flitsch. Beim 1:4 gegen die ebenfalls gefährdete TuS Koblenz haben die Ulmer in der ersten Halbzeit einige Chancen vergeben und dann in der Schlussphase noch drei Tore kassiert. Obwohl ihm das Ergebnis nicht gefällt, will der Trainer nicht von einer schlechten Partie sprechen. Nur der Fokus, der habe seinem Team in dieser Phase der Saison gefehlt. „Man braucht 100 Prozent davon, um Tore zu schießen und zu verteidigen.“Dass seine Mannschaft aber nach dem erreichten Klassenerhalt etwas abschalte, sei völlig normal.
Die Konzentration ist deshalb so wichtig, weil die Ulmer eben nicht nur noch zwei Ligaspiele vor sich haben, sondern auch das wichtige Pokalfinale am Pfingstmontag gegen den TSV Ilshofen. Flitsch versichert aber: „Das Pokalspiel interessiert gerade gar niemandem.“Damit seine Mannschaft trotzdem den Kopf etwas freibekommen konnte, gab Flitsch ihr in dieser Woche einen freien Tag. Seine Spieler hätten es ihm mit einer starken Leistung im Training gedankt, berichtet er.
Ins hessische Stadtallendorf muss der Spatzen-Trainer jedoch mit einer Rumpftruppe fahren. Zum ersten Mal in dieser Rückrunde habe er Probleme gehabt, 18 Spieler zu nominieren, erzählt Flitsch. Thomas Rathgeber und David Braig sind beispielsweise gesperrt. Ardian Morina hat einen Bänderriss im Sprunggelenk, Alper Bagceci wird aus beruflichen Gründen fehlen, Tim Göhlert ist nicht dabei, genau wie Johannes Reichert, Volkan Celiktas oder Olcay Kücük.
Weil es für Stadtallendorf noch um einiges geht, rechnet Flitsch damit, dass seine Spieler auf einige Gegenwehr stoßen werden. Aber: „Das kann jeden Spieler voranbringen.“