Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Einer schöner als der andere
Jury hat die Bäume begutachtet, die beim SZ-Maibaumwettbewerb mitmachen.
LAICHINGEN - Die Auswahl war groß, die Bewertung fiel umso schwerer. Die Jury des SZ-Maibaum-Wettbewerbs hat sich auf den Weg gemacht. Bücherei-Leiterin Marion König, Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann sowie SZ-Redaktionsleiter Johannes Rauneker hatten es nicht leicht. Stamm, Krone, Kränze, Sinnbilder, Gesamtlänge, der Eindruck sowie der Standort des Maibaums im Ortsbild: Auf der Rundreise galt es, Punkte zu verteilen und somit Bewertungskriterium für Bewertungskriterium abzuarbeiten.
Laichingen, Machtolsheim, Berghülen, Bühlenhausen, Treffensbach, Merklingen, Nellingen, zwei Mal Westerheim, Hohenstadt, Böhringen und Feldstetten: Auf ihrer gut 75 Kilometer langen Rundreise schauten die JuryMitglieder ganz genau, welche Besonderheiten es an den einzelnen Standorten zu vermerken galt. Gestartet wurde in Laichingen. Der hölzerne Riese steht direkt auf dem Marktplatz, trotzt Wind und Wetter. „Unser Maibaum ist doch der beste“, meinte eine Gruppe Jugendlicher bei der nächsten Station in Machtolsheim, als sie die Prüfer vor sich entdeckten. Stolz zeigten sie noch auf den Maibaum nahe der Feuerwehr, die diesen nun im 30. Jahr errichtet hat – mit erschwerten Bedingungen, da Stamm und Krone gestohlen wurden und nur durch ei- nen Tipp am Suppinger Waldrand wieder aufgefunden, nach Hause gebracht und dort gestaltet werden konnten. Beim Schnitzen des Stamms musste Tempo gemacht werden. Trotzdem zeigten sich die Machtolsheimer beim Aufstellen des Baums am 1. Mai zufrieden.
Weiter ging die Fahrt nach Berghülen. Gleich drei Maibäume konnten bewertet werden. Von dort aus reiste die Jury nach Merklingen. Auch dort zeichnete sich die Feuerwehr verantwortlich – erstmals mit Hilfe der Jugend. Die seien auch Auslöser gewesen, dem „nackten“Baum eine Girlande zu geben. 20 Meter hoch, bunte Bänder: Der Merklinger Maibaum steht zwischen Rathaus und Altem Schulhaus.
Der Nellinger Baum soll laut Aussagen der Landjugend 27 Meter hoch sein. Auch in der bärenstarken Albgemeinde wurde geschnitzt – und zwar die Initialen der Gruppe. Der Westerheimer Baum dürfte Bonus-Punkte für das Brauchtum im Ort eingeheimst haben. Der Westerheimer Jahrgang 1999/ 2000 stemmte den Baum gemeinsam mit der Feuerwehr per Schwalben in die Höhe. Den Abschluss der Maibaum-Bewertung bildete der Feldstetter Baum mit seinen detailreichen Schildern und Verzierungen.