Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue Software gefunden: Heroldstatt rüstet sich für kommunale Doppik
Räte entscheiden sich für ein Angebot eines neuen Bilanzierungsprogramms der Gemeinde
HEROLDSTATT (chs) - Die Gemeinde Heroldstatt hat am Montag einen wichtigen Schritt gemacht, um das kommunale Haushalts- und Rechnungswesen auf die Doppik umzurüsten. Zum Jahr 2020 beschafft Heroldstatt nun eine neue Software, die die für Kommunen gesetzlich vorgeschriebene neue, doppelte Buchführung (Doppik) möglich machen wird. Es lagen zwei Angebote verschiedener Softwareentwickler vor. Der Beschluss für einen Anbieter erfolgte einstimmig.
25 000 Euro wird die einmalige Beschaffung der Software kosten. Darin enthalten sind die Kosten für die Software selbst, Schulungskosten für Verwaltungsangestellte sowie die Kosten dafür, die Software auf individuelle Heroldstatter Bedürfnisse abzustimmen. Die laufenden Kosten betragen 13 000 Euro – sprich die Kosten, die die Gemeinde jedes Jahr aufwenden muss, um die Software nutzen zu können.
Ab 2020 müssen alle Kommunen in Baden-Württemberg ihre Buchführung von der einfachen auf die doppelte Buchführung umstellen. Die doppelte Buchführung hat den Vorteil, die Bilanzierung auf mindestens zwei Konten vornehmen zu können. Ausgaben und Einnahmen sowie der Abgleich der sich darauf auswirkenden Vermögenswerte können jederzeit abgeglichen und verbucht werden. Bei der bisherigen, einfa- chen Buchführung (Kameralistik) kann dieser Abgleich nur durch Inventuren, sprich zu ausgewählten Zeitpunkten, vorgenommen werden. Bei Unternehmen ist doppelte Buchführung schon seit langem gängige Praxis.
Umstellung 2009 beschlossen
Das Land Baden-Württemberg führte im Jahr 2009 die verpflichtende Umstellung von der einfachen zur doppelten Buchführung für Kommunen ein. Besonders kleinere Gemeinden benutzten und benutzen aus Kostengründen eher die einfache Buchführung – darunter auch Heroldstatt.
Die Gemeinde benutzt bei der Buchführung ab 2020 ein Verfahren des Zweckverbandes „Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen-Ulm“(KIRU). Dieser bietet zwei Softwarealternativen an, mit denen die doppelte Buchführung realisierbar ist. Es gab zwei Angebote unterschiedlicher Hersteller, die die Gemeindeverwaltung abwog und ihren Vorschlag nun den Gemeinderäten unterbreitete. Die Entscheidung entfiel letztlich auf das günstigere Angebot. „Zudem stellen wir uns damit die Umstellung und Anpassung auf jetzige Arbeitsweisen in der Gemeindeverwaltung einfacher vor, sodass sich die Mitarbeiter nicht vollkommen umstellen müssen“, erklärte Kämmerer Werner Zimmermann.