Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Pflanztöpfchen sind Boten für den Klimaschutz
Zehntklässler der Realschule Laichingen werben auf dem Marktplatz für mehr Beachtung der Natur
LAICHINGEN - Ein eher ungewöhnlicher Schultag für die Zehntklässler der Realschule Laichingen. Sie tauschten am Mittwoch die Schulbänke gegen den Laichinger Marktplatz und wollten dort auf sich aufmerksam machen. Ihr Thema: der Klimaschutz.
„Das ganze Projekt ist aus der Idee eines Buches zur so genannten ,KlimaKunst-Schule’ entstanden“, erklärte Lehrerin Annika Barth. Sie begleitete die Jugendlichen gemeinsam mit ihrer Kollegin Rita Khedher. Im Rahmen des fächerübergreifenden Projekts von Kunst und Biologie galt es, sich für den Klimaschutz einzusetzen. „Man kann als Schule ganz viel nachmachen und ich fand es einfach cool“, sagte Barth. Vom Ideenschatz angetan, fragte sie bei den Schülern nach. „Die haben sofort eigene Ideen entwickelt und auch begonnen, etwas zu tun“, freute sich die Lehrerin.
Mehrere Gruppen unterwegs
So seien dann unterschiedliche Gestaltungen des Projektes entstanden. In kleine Papiertütchen wurde Kresse gepflanzt, in einem anderen sind Samenkugeln enthalten, die besonders für Bienen geeignet sind. Eine weitere Gruppe zeigte, wie sich die Inseln – in dem Fall an der Nordsee – im Laufe der Jahre verändern wer- den, wenn der Klimawandel so fortschreitet. Ganz eindrücklich erklärten die Jungen mit Sand, wie Insel für Insel verschwindet.
„Die Schüler wollen mit der Aktion auf der Straße einfach Aufmerksamkeit erregen“, berichtet Barth. Das heißt: Die Jugendlichen der Klassen 10 a und b stoppten Passanten, erklärten ihr Anliegen und gaben ihnen beispielsweise ein Pflanztöpfchen mit auf dem Weg. Ganz nach dem Motto: Selbst angebaut und frisch ist besser als eingekaufte und verpackte Ware. Päckchen für Päckchen verließ die Hände der Jugendlichen und fand einen neuen Besitzer. Auch das Sinnbild der Jungen kam gut an. Immer wieder wurde daran gestoppt und geschaut. An einer weiteren Station waren die Laichinger ebenfalls gefragt: Die Schülerinnen hatten begonnen, Bienen und Blumen auf den Asphalt zu malen. Sie setzten ein Zeichen. Dem konnten sich die Passanten anschließen. Immer wieder wurde zur Malkreide gegriffen, so dass ein buntes Werk voller Natur auf dem Gehweg entstand.
„Die Jugendlichen haben sich nicht gescheut, sich die Finger schmutzig zu machen“, so Barth. Diesen Einsatz lobe sie sich. Die Lehrerin fügte an: „Es ist toll, dass sich die Schüler von Anfang an selbst eingebracht haben.“
Die eigene Meinung vertreten
27 Schüler waren am Mittwoch dabei. „Die Jugendlichen dürfen eine Meinung vertreten. Das ist ja nicht immer alltäglich“, so Barth. Ihre Denkanlässe und Motivation wollten die Jugendlichen weitergeben und damit ihre Ansprechpartner im Laichinger Zentrum anstoßen, doch auch aktiv etwas gegen den Klima- wandel zu unternehmen. „Wir sind wegen der Natur dabei“, sagte Julia Ziegler. Die 15-Jährige ist der Meinung: „Solch ein Projekt ist eine gute Sache“. Dem stimmte ihre Mitschülerin Melodi Dogan zu: „Die Bienen sind beispielsweise so wichtig.“Die Natur müsse beim Menschen mehr Beachtung finden, sind sich die Jugendlichen der Laichinger Realschule einig. Mit ihren Ideen wollten sie auch die Laichinger für den aktiven Klimaschutz begeistern.
„ KlimaKunst- Schule“nennt sich das Projekt der Klassen 10 a und b der Laichinger Realschule. In diesem Zusammenhang machten die Jugendlichen auf den Klimawandel und - schutz aufmerksam. Auf dem Marktplatz sprachen sie Passanten an und versuchten, sie für ihre Denkanstöße zu begeistern.