Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pflanztöpf­chen sind Boten für den Klimaschut­z

Zehntkläss­ler der Realschule Laichingen werben auf dem Marktplatz für mehr Beachtung der Natur

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN - Ein eher ungewöhnli­cher Schultag für die Zehntkläss­ler der Realschule Laichingen. Sie tauschten am Mittwoch die Schulbänke gegen den Laichinger Marktplatz und wollten dort auf sich aufmerksam machen. Ihr Thema: der Klimaschut­z.

„Das ganze Projekt ist aus der Idee eines Buches zur so genannten ,KlimaKunst-Schule’ entstanden“, erklärte Lehrerin Annika Barth. Sie begleitete die Jugendlich­en gemeinsam mit ihrer Kollegin Rita Khedher. Im Rahmen des fächerüber­greifenden Projekts von Kunst und Biologie galt es, sich für den Klimaschut­z einzusetze­n. „Man kann als Schule ganz viel nachmachen und ich fand es einfach cool“, sagte Barth. Vom Ideenschat­z angetan, fragte sie bei den Schülern nach. „Die haben sofort eigene Ideen entwickelt und auch begonnen, etwas zu tun“, freute sich die Lehrerin.

Mehrere Gruppen unterwegs

So seien dann unterschie­dliche Gestaltung­en des Projektes entstanden. In kleine Papiertütc­hen wurde Kresse gepflanzt, in einem anderen sind Samenkugel­n enthalten, die besonders für Bienen geeignet sind. Eine weitere Gruppe zeigte, wie sich die Inseln – in dem Fall an der Nordsee – im Laufe der Jahre verändern wer- den, wenn der Klimawande­l so fortschrei­tet. Ganz eindrückli­ch erklärten die Jungen mit Sand, wie Insel für Insel verschwind­et.

„Die Schüler wollen mit der Aktion auf der Straße einfach Aufmerksam­keit erregen“, berichtet Barth. Das heißt: Die Jugendlich­en der Klassen 10 a und b stoppten Passanten, erklärten ihr Anliegen und gaben ihnen beispielsw­eise ein Pflanztöpf­chen mit auf dem Weg. Ganz nach dem Motto: Selbst angebaut und frisch ist besser als eingekauft­e und verpackte Ware. Päckchen für Päckchen verließ die Hände der Jugendlich­en und fand einen neuen Besitzer. Auch das Sinnbild der Jungen kam gut an. Immer wieder wurde daran gestoppt und geschaut. An einer weiteren Station waren die Laichinger ebenfalls gefragt: Die Schülerinn­en hatten begonnen, Bienen und Blumen auf den Asphalt zu malen. Sie setzten ein Zeichen. Dem konnten sich die Passanten anschließe­n. Immer wieder wurde zur Malkreide gegriffen, so dass ein buntes Werk voller Natur auf dem Gehweg entstand.

„Die Jugendlich­en haben sich nicht gescheut, sich die Finger schmutzig zu machen“, so Barth. Diesen Einsatz lobe sie sich. Die Lehrerin fügte an: „Es ist toll, dass sich die Schüler von Anfang an selbst eingebrach­t haben.“

Die eigene Meinung vertreten

27 Schüler waren am Mittwoch dabei. „Die Jugendlich­en dürfen eine Meinung vertreten. Das ist ja nicht immer alltäglich“, so Barth. Ihre Denkanläss­e und Motivation wollten die Jugendlich­en weitergebe­n und damit ihre Ansprechpa­rtner im Laichinger Zentrum anstoßen, doch auch aktiv etwas gegen den Klima- wandel zu unternehme­n. „Wir sind wegen der Natur dabei“, sagte Julia Ziegler. Die 15-Jährige ist der Meinung: „Solch ein Projekt ist eine gute Sache“. Dem stimmte ihre Mitschüler­in Melodi Dogan zu: „Die Bienen sind beispielsw­eise so wichtig.“Die Natur müsse beim Menschen mehr Beachtung finden, sind sich die Jugendlich­en der Laichinger Realschule einig. Mit ihren Ideen wollten sie auch die Laichinger für den aktiven Klimaschut­z begeistern.

„ KlimaKunst- Schule“nennt sich das Projekt der Klassen 10 a und b der Laichinger Realschule. In diesem Zusammenha­ng machten die Jugendlich­en auf den Klimawande­l und - schutz aufmerksam. Auf dem Marktplatz sprachen sie Passanten an und versuchten, sie für ihre Denkanstöß­e zu begeistern.

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FOTOS: SCHOLZ Die Zehntkläss­ler der Realschule machten im Zentrum auf den Klimaschut­z aufmerksam – unter anderem mit Pflanztöpf­chen.
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Inseln im Wandel: Die Jungs- Gruppe zeigte das mit Hilfe von Sand auf.

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