Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Singend hinaus mit Kreuz und Fahnen
Katholische Christen bitten an Himmelfahrt bei Öschprozessionen um gute Ernte
HEROLDSTATT (hjs) - Zum Fest Christi Himmelfahrt gehört die Öschprozession, zumindest in der katholischen Kirche. Traditionsgemäß ziehen die katholischen Christen an Christi Himmelfahrt – und in vielen Kirchengemeinden auch schon an den Tagen zuvor – hinaus in die Ösch, das heißt in die Natur.
Bei der so genannten Öschprozession oder Flurprozession entlang der Feldflure bitten die Gläubigen, dass Gott die Wiesen, Felder und Wälder segnet und eine gute Ernte ermöglicht. Sie bitten aber auch, dass die Menschen vor Sturm und Hagel und sonstigen Unwettern verschont bleiben. Mit Kreuz und Fahnen, singend und betend, zieht die Schar der Gläubigen zu einzelnen Stationen in der Flur, meistens zu bedeutenden Kreuzen und Bildstöckchen.
Bei der katholischen Kirchengemeinde Ennabeuren zelebrierte Pfarrer Marzell Gekle die Festmesse und begleitete die Gläubigen hinaus in die Natur. „Bei einer Bittprozession sind wir auf dem Weg auf ein Ziel hin, und das heißt Jesus Christus“, unterstrich Gekle bei dem Bittgang.
Bei der katholischen Kirchengemeinde Westerheim hielt Pfarrer Georg Egle die Messfeier, Pius Rauschmaier begleitete dort den Prozessionszug in Richtung Donnstetten und Runstalweg. Christi Himmelfahrt bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel.
Das Fest wird am 40. Tag der Osterzeit, also 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Das Pfingstfest wird 50. Tage nach Ostern gefeiert.