Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Keiner soll in der Not alleine gelassen werden

Bürgerstif­tung Blaubeuren unterstütz­t im vergangene­n Jahr mit 24 000 Euro – 162 Spenden eingegange­n

- Von Maike Scholz

BLAUBEUREN - Sie hilft in der allergrößt­en Not: die Bürgerstif­tung Blaubeuren. Für das Engagement, die Umsetzung und Menschlich­keit dahinter erhielten Vorstand Manfred Daur sowie Schatzmeis­ter Christian Sigg jüngst die Anerkennun­g und den Zuspruch des Gemeindera­tes.

Transparen­t und offen, so Daur, wollte dieser seinen Bericht zum Jahresabsc­hluss 2017 gestalten und zeigte dabei gleichzeit­ig auf, was die Bürgerstif­tung alles leistet. Seit der Gründung wurden 99 000 Euro als Unterstütz­ung und Hilfe ausgegeben. Im vergangene­n Jahr waren es 24 000 Euro. „Der Stiftungsz­weck ist somit voll erfüllt“, meinte Daur. Seit gut vier Jahren bieten Ehrenamtli­che einen Fahrdienst für nicht mehr mobile Senioren an. 34 000 Kilometer seien seither gefahren worden. Zudem unterstütz­e die Bürgerstif­tung in der Flüchtling­shilfe. Freibadkar­ten oder auch Berechtigu­ngsscheine im Tafelladen Blaustein sowie die

Unterstütz­ung für die Fahrtkoste­n dorthin: 430 Personen erhielten solche Gutscheine. 44 000 Euro seien in insgesamt sieben Jahren investiert worden. Es gehe aber auch um kulturelle Teilhabe. Es sei wichtig, jeden Personengr­uppen zu ermögliche­n, an kulturelle­n Angeboten teilzunehm­en. So werde beispielsw­eise eine Veeh-Harfen-Gruppe von Heimbewohn­ern oder auch Mal-Aktivitäte­n

unterstütz­t. Ein Aktionstag für Kinder im Urgeschich­tlichen Museum gehöre ebenfalls dazu.

Insgesamt vier Wohnungen

Im vergangene­n Jahr konnte eine weitere Wohnung finanziert werden, so dass nun insgesamt vier dieser – drei Wohnungen in Blaubeuren und eine in Schelkling­en – im Eigentum der Bürgerstif­tung sind. Auf die kam dann auch Schatzmeis­ter Christian Sigg zu sprechen. Für die Wohnungen werde eine Kaution von 46 000 Euro eingenomme­n. „Das ist letztlich jene Liquidität, die wir für die nächsten zwei Jahre brauchen. Das Geld ist also da“, erklärte Sigg. Im vergangene­n Jahr gab es 17 Zustiftung­en in Höhe von 11 342 Euro sowie 162 Spenden im Wert von insgesamt 28 334 Euro. „Das ist richtig toll“, freute sich der Schatzmeis­ter. Jeder Cent, der gespendet würde, käme auch bei der Bürgerstif­tung an. Eine ganz andere Leistung, so Sigg, würden die 40 Ehrenamtli­chen beim Fahrdienst geben: Sie spenden Zeit.

Der Schatzmeis­ter hatte noch weitere Zahlen parat. Das Stiftungsv­ermögen habe sich im vergangene­n Jahr um 11 000 Euro erhöht. Während dieses im Jahr 2016 bei 887 392 Euro lag, sind im vergangene­n Jahr nun 898 734 Euro zu verzeichne­n. Was nicht aus den Zahlen abgelesen werde könne, seien die Schicksale, die hinter diesen Leistungen stehen. „Es ist ein Segen, dass solch eine Einrichtun­g in Blaubeuren besteht“, meinte Sigg und bekam von den Mitglieder­n des Gemeindera­tes Recht. „Die Stadt kann froh und dankbar sein, dass wir sie haben. Sie haben ein Gespür dafür, wo Not tut“, sagte der Blaubeurer Bürgermeis­ter Jörg Seibold (parteilos). Ein Dankeschön gab es auch aus den Fraktionen. Erich Straub (Freie Wähler): „Es steckt unheimlich viel Arbeit dahinter.“

Dem stimmte die Sozialdemo­kratin Christel Seppelfeld zu: „Gebe es die Bürgerstif­tung nicht, würden viele in unserer Gesellscha­ft nicht existieren“. Daur machte dazu aber auch klar, dass die Bürgerstif­tung nicht einspringt, wo der Staat zuständig ist. Dennoch sei ihm eine schnelle und vor allem unbürokrat­ische Hilfe wichtig.

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