Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Keiner soll in der Not alleine gelassen werden
Bürgerstiftung Blaubeuren unterstützt im vergangenen Jahr mit 24 000 Euro – 162 Spenden eingegangen
BLAUBEUREN - Sie hilft in der allergrößten Not: die Bürgerstiftung Blaubeuren. Für das Engagement, die Umsetzung und Menschlichkeit dahinter erhielten Vorstand Manfred Daur sowie Schatzmeister Christian Sigg jüngst die Anerkennung und den Zuspruch des Gemeinderates.
Transparent und offen, so Daur, wollte dieser seinen Bericht zum Jahresabschluss 2017 gestalten und zeigte dabei gleichzeitig auf, was die Bürgerstiftung alles leistet. Seit der Gründung wurden 99 000 Euro als Unterstützung und Hilfe ausgegeben. Im vergangenen Jahr waren es 24 000 Euro. „Der Stiftungszweck ist somit voll erfüllt“, meinte Daur. Seit gut vier Jahren bieten Ehrenamtliche einen Fahrdienst für nicht mehr mobile Senioren an. 34 000 Kilometer seien seither gefahren worden. Zudem unterstütze die Bürgerstiftung in der Flüchtlingshilfe. Freibadkarten oder auch Berechtigungsscheine im Tafelladen Blaustein sowie die
Unterstützung für die Fahrtkosten dorthin: 430 Personen erhielten solche Gutscheine. 44 000 Euro seien in insgesamt sieben Jahren investiert worden. Es gehe aber auch um kulturelle Teilhabe. Es sei wichtig, jeden Personengruppen zu ermöglichen, an kulturellen Angeboten teilzunehmen. So werde beispielsweise eine Veeh-Harfen-Gruppe von Heimbewohnern oder auch Mal-Aktivitäten
unterstützt. Ein Aktionstag für Kinder im Urgeschichtlichen Museum gehöre ebenfalls dazu.
Insgesamt vier Wohnungen
Im vergangenen Jahr konnte eine weitere Wohnung finanziert werden, so dass nun insgesamt vier dieser – drei Wohnungen in Blaubeuren und eine in Schelklingen – im Eigentum der Bürgerstiftung sind. Auf die kam dann auch Schatzmeister Christian Sigg zu sprechen. Für die Wohnungen werde eine Kaution von 46 000 Euro eingenommen. „Das ist letztlich jene Liquidität, die wir für die nächsten zwei Jahre brauchen. Das Geld ist also da“, erklärte Sigg. Im vergangenen Jahr gab es 17 Zustiftungen in Höhe von 11 342 Euro sowie 162 Spenden im Wert von insgesamt 28 334 Euro. „Das ist richtig toll“, freute sich der Schatzmeister. Jeder Cent, der gespendet würde, käme auch bei der Bürgerstiftung an. Eine ganz andere Leistung, so Sigg, würden die 40 Ehrenamtlichen beim Fahrdienst geben: Sie spenden Zeit.
Der Schatzmeister hatte noch weitere Zahlen parat. Das Stiftungsvermögen habe sich im vergangenen Jahr um 11 000 Euro erhöht. Während dieses im Jahr 2016 bei 887 392 Euro lag, sind im vergangenen Jahr nun 898 734 Euro zu verzeichnen. Was nicht aus den Zahlen abgelesen werde könne, seien die Schicksale, die hinter diesen Leistungen stehen. „Es ist ein Segen, dass solch eine Einrichtung in Blaubeuren besteht“, meinte Sigg und bekam von den Mitgliedern des Gemeinderates Recht. „Die Stadt kann froh und dankbar sein, dass wir sie haben. Sie haben ein Gespür dafür, wo Not tut“, sagte der Blaubeurer Bürgermeister Jörg Seibold (parteilos). Ein Dankeschön gab es auch aus den Fraktionen. Erich Straub (Freie Wähler): „Es steckt unheimlich viel Arbeit dahinter.“
Dem stimmte die Sozialdemokratin Christel Seppelfeld zu: „Gebe es die Bürgerstiftung nicht, würden viele in unserer Gesellschaft nicht existieren“. Daur machte dazu aber auch klar, dass die Bürgerstiftung nicht einspringt, wo der Staat zuständig ist. Dennoch sei ihm eine schnelle und vor allem unbürokratische Hilfe wichtig.