Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sprung vom Kreuzfahrtschiff zum Weltkulturerbe
Katharina Susec wird in der Geschäftsstelle der Dachmarke Weltkultursprung koordinieren und Innovationen fördern
ULM - Katharina Susec hat die ganze Welt gesehen, Touristen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gezeigt. Nun kehrt die Tourismusfachfrau in ihre Heimat zurück und wird in der Geschäftsstelle der Dachmarke Weltkultursprung mit Sitz in Ulm zur neuen Kontaktperson für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung, für die angeschlossenen Städte und Gemeinden, Behörden, Museen, für das Ehrenamt und die Öffentlichkeit. Am Montag stellte sich Susec, die aus der Region Ulm/Neu-Ulm stammt, dem Kreistag vor und bekannte: „Zu Hause ist es doch am schönsten!“In den vergangenen Jahren hatte sie für einen Kreuzfahrtanbieter beispielsweise Landausflüge für die Passagiere organisiert.
Die Höhlen der Schwäbischen Alb und die darin entdeckte Eiszeitkunst waren im Juli 2017 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt worden. Laut Unesco zeugen sie von einer der frühesten figurativen Kunst weltweit und liefern wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der Kunst.
Anfang des Jahres hatten die Landräte Heiner Scheffold (Alb-Donau-Kreis) und Thomas Reinhardt (Heidenheim) sowie Oberbürgermeister Gunter Czisch (Ulm) eine vertragliche Grundlage für die Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung geschaffen und die Finanzierung einer gemeinsamen Geschäftsstelle vereinbart.
Ehrenamtliche stark einbinden
Bisher hatten vor allem ehrenamtliche Kräfte die Besucher der Eiszeithöhlen empfangen und geführt. „Im Ehrenamt wurde für den Weltkulturspung bereits sehr gute Arbeit geleistet“, sagte Landrat Heiner Scheffold: „Die Aufgaben haben aber deutlich zugenommen und erfordern nun hauptamtliche Strukturen. Darüber sind wir uns in der Arbeitsgemeinschaft einig.“
Susec versprach, „die Linien von Ehrenamt und Hauptamt zusammenzuführen und Ansprechpartnerin für alle Beteiligten zu sein.“Sie habe bei ihren ersten Besuchen „viel Gutes“gesehen. Ihr Ziel: „Die Besucher müssen geführt werden und Lust bekommen, mehr zu sehen.“Es sei nicht einfach, die Fundorte überhaupt zu finden: „Darum brauchen wir eine gut wahrnehmbare Beschilderung.“Weiter will Susec die Akteure der Region stärker miteinander vernetzen und touristische Aktivitäten koordinieren: „Die einzelnen Fundorte und Einrichtungen sollen zu einer touristischen Destination zusammenwachsen und von den Besuchern als Einheit wahrgenommen werden.“
Den Bürgern die Höhlen besser vermitteln
Kreisrat Robert Jungwirth (Grüne) bat Susec, das „Binnenmarketing“ebenso zu beachten: „Die Leute hier in der Region wissen viel zu wenig über die Höhlen der Schwäbischen Alb und die darin entdeckte Eiszeitkunst.“