Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Das missfällt mir ausgesprochen!“– Korso war nicht angemeldet
Stadtrat kritisiert: Laichingen als „Werbefläche“benutzt
LAICHINGEN (rau) - Aus der „Schwäbischen Zeitung“musste Stadtrat Ernst Joachim Bauer (Igel) erfahren, dass zuletzt mehrere Boliden aus Bayern Rast gemacht haben in der Fußgängerzone auf dem Marktplatz – ein Autohaus wollte seinen Kunden mit einer Ausfahrt in den nicht ganz preiswerten Fahrzeugen etwas Gutes tun. Verärgert fragte Bauer nun bei der Stadtverwaltung nach, wieso diese eine solche Inszenierung erlaubt habe. Hat sie gar nicht, teilte die Verwaltung mit. Und das Autohaus? Hat jetzt seinerseits Konsequenzen gezogen.
Es könne nicht angehen, dass ein Autohaus Laichingen als „Werbefläche“benutzt, so Ernst Joachim Bauer am Montag im Laichinger Rat. Ihm war es sauer aufgestoßen, dass Anfang Mai mehrere BMW der exklusiven M-Klasse wie auf einer Schnur aufgereiht auf dem Marktplatz parkten, obwohl dies eigentlich nicht gestattet ist. „Das missfällt mir ausgesprochen“, sagte Bauer. Haben große Konzerne etwa Sonderrechte?
Bäcker ist Partner
Gegenüber der SZ hatte einer der Organisatoren vor Ort angegeben, dass dies mit der Verwaltung abgeklärt sei. Auf Bauers Nachfrage am Montag stellte sich aber heraus: Dem war nicht so. Dies räumt das Reutlinger BMW-Autohaus Menton am Dienstag auch gegenüber der SZ ein. Laut Sprecher habe man wohl doch keine Erlaubnis gehabt. Was er aber betont: Menton sei ein in der Region verwurzelter Betrieb, kein Großkonzern. Zu der im Nachhinein unrechtmäßigen Park-Aktion sei es gekommen, da die Teilnehmer der Ausfahrt (Kunden des Autohauses) bei Becka Beck rasten wollten, weil der Bäcker ein Partner des Autohauses sei. Die Verwaltung will sich nun ebenfalls mit dem Autohaus in Verbindung setzen. Eine Abmahnung dürfte sie sich aber ersparen. Der MentonSprecher kündigte an, dass man bei künftigen Ausfahrten einen Bogen machen werde um Laichingen.