Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Durchs Rauhtal auf die Lutherischen Berge
Allmendinger Wandertour lockt mit grünen Wiesen und Wäldern – Die Schunterhöhle liegt direkt am Weg
ALLMENDINGEN - Leuchtend grüne Wiesen und Wälder, eine Höhle und Felsen sowie einen Rundumblick in die Täler – all das gehört zu einer Wanderung auf die Lutherischen Berge. Fünf Touren zum Wandern oder Radeln wurden vom Gemeindemarketing Allmendingen zusammengestellt. Die Tour vom Weißen Kreuz auf die Lutherische Berge gehört dazu.
Beim Weißen Kreuz, bei der B 492, gibt es einen kleinen Wanderparkplatz. Hier startet die Tour durch das Urstromtal der Donau, das heutige Weite Tal. Vorbei an weiten, leuchtend gelben Rapsmeeren, rechts und links Wälder, geht es ganz eben auf dem Schotterweg los. Die Tour ist ausgeschildert, außerdem gibt es Beschilderungen vom Albverein und vom Alb-Donau-Kreis, der in seiner Broschüre eine ganz ähnliche Tour vorschlägt. Trotzdem muss man gleich zu Beginn aufpassen, die richtige Abzweigung Richtung Nägelesstein nicht zu verpassen.
Vorbei an der Felsnase geht es entlang eines Bachs in Richtung Rauhtal. Wer die Stille und Einsamkeit liebt, ist hier richtig. Es ist wenig los, und wenn doch mal jemand den Weg kreuzt, sind es meist Radfahrer. Kinder erfreuen sich an den vielen verschiedenen bunten Blumen und Schmetterlingen und auch Käfern oder einer Blindschleiche begegnet man hier und dort.
Historisches zur Schunterhöhle
Rechts führt irgendwann eine Treppe zur Schunterhöhle hinauf, benannt nach dem Bettler Friedrich Schunter, der im 18. Jahrhundert mit seiner Familie in Weilersteußlingen auftauchte. Die Familie soll in der Höhle gewohnt haben, am Eingang errichtete sie eine Mauer. Umsonst war die Miete auch hier nicht: Schunter musste sie in Form von Arbeit erbringen: Nachts musste er bei den neu angelegten Kartoffelfeldern
Feuer machen, um die Wildschweine fernzuhalten. Im Laufe der Jahre, so erklärt es ein Schild am Aufgang zur Höhle, sei der vordere Teil der Höhle weggebrochen – heute lässt sich ihre wahre Größe nur noch erahnen.
Vorbei am Felsen Rappenstein zeigt sich das Rauhtal von seiner schönsten Seite: Eine grüne Wiese schlängelt sich neben dem Weg zwischen den Bäumen entlang. Wie im Weiten Tal ist der Weg hier sehr sonnig. Den Wegesrand säumen die 19 verschiedenen Laubbäume, die erst im vergangenen Winter gepflanzt worden sind. Ihre Bezeichnung verraten kleine gelbe Zettelchen an ihrem Stamm. Im Rauhtal können Wanderer entscheiden, ob sie lieber die größere Tour über Grötzingen und Ennahofen zurücklaufen, oder die kleinere Tour über Weilersteußlingen – diese führt vorbei an einem kleinen Weiher mit Vesperplatz, bevor es bergauf in den Ort geht. Auch hier lohnt sich eine Pause, denn es gibt einen tollen Weitblick. Schließlich führt der Weg wieder zurück ins Weite Tal und zum Weißen Kreuz.