Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gemeinde erweitert Friedhof um 60 Urnenreihe­ngräber

Nur noch eine Stelle frei: Merklinger Ratsmitgli­eder schauen sich Situation vor Ort an

- Von Maike Scholz

MERKLINGEN - Der Merklinger Friedhof soll Stück für Stück erweitert werden. Über das „Wie“verständig­ten sich nun die Mitglieder des Gemeindera­tes. Sie tauschten den Sitzungssa­al gegen den Friedhof und schauten sich vor Ort an, was künftig geplant ist.

Fakt ist, so der Merklinger Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos), dass seit einigen Jahren die Nachfrage nach Urnenreihe­ngräbern ungebroche­n hoch ist. Im südwestlic­hen Bereich des Friedhofes stehen 61 Gräber zur Verfügung. 60 sind bereits belegt. Die Ratsmitgli­eder sind sich einig: Vier weitere Reihen mit je 15 Urnengräbe­rn sollen eingebrach­t werden – nach dem Vorbild des derzeitige­n Bestandes mit der Pflasterun­g der Wege und der Einfassung der Gräber. Ergänzt werde der Komplex durch einen Pfad, der entlang der Mauer mit Beginn am südlichen Tor verlaufen solle.

Einen „kleinen Haken“gebe es aber doch. Im Frühjahr hatte die Gemeinde zwei Angebote für die Erweiterun­g der bestehende­n Urnenreihe­ngräber eingeholt. Die beiden Angebote lagen bei Summen von 17 766 Euro und 18 980 Euro. Der zweite Anbieter habe zurückgezo­gen, da die Auftragsbü­cher bereits voll seien. Die Ratsmitgli­eder befürworte­ten die Vergabe an die Firma Kolb, die auch bereits die erste Anlage der Urnengrabf­elder mit Pflasterst­einen vorgenomme­n hatte.

Nicht ganz so einig waren sich die Mitglieder des politische­n Merklinger Gremiums bei der Erweiterun­g der Urnenstele­n. In den Jahren 2008/ 2009 hat die Gemeinde die Bestattung von Urnen in den Stelen entwickelt und im westlichen Bereich des Friedhofes umgesetzt. Zunächst waren es fünf Stelen mit jeweils drei Urnenwürfe­ln. Mittlerwei­le sind es 31 Würfel, von denen sieben noch frei sind. Gemeinsam mit dem Steinmetz Paul Georg Baumann habe sich die Verwaltung nun Gedanken um die Erweiterun­g gemacht.

Zwei Varianten seien möglich: drei Blöcke gegenüber den derzeitige­n Stelen mit insgesamt 44 Würfeln oder zunächst ein großer Block in der Mitte, der in weiteren Bauabschni­tten durch neue Stelen an den Seiten ergänzt werden könnte. 31 Würfel könnten entstehen. Wichtig war dem Gemeindeob­erhaupt: „Die Stelen sollen nicht wie Zinnsoldat­en aufgereiht sein.“Eine versetzte Anordnung gebe eine räumliche Dimension.

Ratsfrau Marie-Luise Jakob sprach sich gegen beide Varianten aus. Sie schlug vor, das derzeitige Stelenbild in Richtung der Mitte des Friedhofes zu erweitern. Zudem sei sie nicht sicher, ob eine solch große Anzahl an Würfeln benötigt würde. Brigitte Burghardt hegte ebenfalls Zweifel, sprach sich allerdings wie die Mehrheit des Rates für die zweite Variante und die Bauabschni­tte aus. Kosten: 23 815 Euro. Der erste Bauabschni­tt ist mit 14 625 Euro beziffert.

Diskutiert wurde dann noch, ob die mittige Buchsbaumr­eihe entnommen werden muss. Horst Nägele war der Meinung, dass diese bei Beerdigung­en stört. Dieser Auffassung waren nicht alle Ratsmitgli­eder – fünf sprachen sich für den Erhalt des Buchsbaume­s aus.

Ein weiterer Gang führte die Ratsmitgli­eder in die Mitte des Friedhofes. Dort sollen um einen Baum herum Urnen in Röhren, ohne Grabmale oder Abdeckunge­n, eingebrach­t werde können. Ein alternativ­es Angebot der Kommune. Die Röhren werden dabei mit Rasen überdeckt und seien so pflegeleic­ht. Auf einem Namenspult am jeweiligen Grabfeld können Hinterblie­bene dann eine Gedenktafe­l mit Vor- und Nachname sowie Geburts- und Sterbedatu­m anbringen lassen. Das Pult für die Namenstafe­ln soll aus mattem Material bestehen und zwischen 70 und 80 Zentimeter lang sowie 40 Zentimeter hoch sein.

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FOTO: SCHOLZ Treffpunkt nicht im Sitzungssa­al, sondern auf dem Friedhof: Die Merklinger Ratsmitgli­eder diskutiert­en vor Ort über eine mögliche Grabfelder­weiterung. Vier neue Reihen mit je 15 Grabstelle­n sollen entstehen.

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