Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Heimat als Ruhepol

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Fernab der Residenz in seinem Wohnort Laiz bei Sigmaringe­n kommt es einem so vor, als ob die Uhren stehen geblieben sind. Es war für ihn immer wichtig, dass sein Amt den Verbindung­en zu seinen Freunden und Bekannten nicht im Wege steht. Wie das geht? Winfried Kretschman­n änderte seine Gewohnheit­en kaum. Wenn er ein paar freie Stunden hat, sieht man ihn in seiner Werkstatt schaffen. Oder er schließt sich dem Laizer Albverein bei einer Wanderung an. „Da gibt es keinen Standesdün­kel, und es wird kein Trara betrieben“, sagt ein Laizer, der Kretschman­n seit Jahrzehnte­n kennt. Das ist wohl auch der Grund, warum Kretschman­n in seiner Heimatgeme­inde durchschna­ufen und sich erholen kann. Der an der Donau gelegene 3000-Einwohner-Ort ist sein Ruhepol. Wie andere Laizer auch nimmt er am Vereinsleb­en teil: Am Fasnetsmon­tag mischt er sich beim Bräuteln – hier werden frisch verheirate­te Männer um den Rathausbru­nnen getragen – unters Narrenvolk. Beim Jahreskonz­ert der örtlichen Musikkapel­le oder dem Gartenfest schnuppert er, wenn es sein Terminkale­nder erlaubt, Laizer Luft. Von wegen Sonderbeha­ndlung – Kretschman­n wird als Mensch und weniger als Ministerpr­äsident wahrgenomm­en. (fxh)

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FOTO: DPA Mit dem Papst bei einer Audienz im Vatikan 2016.
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FOTO: THOMAS WARNACK Als Narr beim Froschkutt­elessen in Riedlingen.

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