Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Tausende Gläubige beim Jugendtag

Weihbischo­f Matthäus Karrer feiert Gottesdien­st im großen Zelt in Untermarch­tal

- Von Karl-Heinz Burghart

UNTERMARCH­TAL - Mehr als 2000 Jugendlich­e sind am Wochenende zum Jugendtag ins Untermarch­taler Kloster gekommen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad waren bereits am Samstag rund 950 Jugendlich­e aus der gesamten Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Kloster Untermarch­tal gekommen. Die Sternwallf­ahrt war der Auftakt des „Untermarch­taler Tags der Jugend“.

Traditione­ll wurden die Gruppen der Sternwallf­ahrer am Samstagnac­hmittag von den Barmherzig­en Schwestern im Klosterhof begrüßt. Darunter auch eine Gruppe aus Westerheim. „Schön dass ihr den weiten Weg auf euch genommen habt“, sagte Schwester Ruth Ehrler, als sie die Ministrant­engruppe aus Welzheim, die den weitesten Fußweg auf sich genommen hatte, beim Jugendtag begrüßte. Eine ähnlich weiten Fußmarsch hatte die Jugendgrup­pe aus Durlangen bei Schwäbsich Gmünd auf sich genommen, um beim, Jugendtag dabei zu sein. Mit Liedern und Gedichten stellten sich die 63 Sternwallf­ahrer-Gruppen im Klosterhof vor.

„Wir sind fix und fertig und haben Blasen an den Füßen“, sang eine Gruppe, während andere Jugendlich­e unterwegs lyrische Zeilen über ihr Bad in der Lauter verfasst hatten. Viele der Pilgergrup­pen nahmen Bezug auf das Motto des diesjährig­en Jugendtags „Nehmt Neuland unter den Pflug“. So dichtete eine jungen Pilgerin vom Härtsfeld: „Wir lernten unterwegs viele Leute kennen, das kann man sicher Neuland nennen“. Aus entgegenge­setzten Richtungen, aber nahezu gleichzeit­ig, kamen die Pilgergrup­pen aus Munderking­en und Obermarcht­al im Kloster an. Mit einem Mini-Traktor und unter den Klängen von „Resi, I hol di mit meim Traktor ab“zogen die Munderking­er auf den Klosterhof, während die Obermarcht­aler, passend zum Jugendtags-Motto einen Pflug zogen.

Nach einer Erholungsp­hase oder der Gelegenhei­t Volleyball zu spielen, stand am Samstagabe­nd ein meditative­r Gottesdien­st in der Vinzenzkir­che mit dem Chor „Lichtblick“auf dem Programm. Später gab der „christlich­e“Hip-Hoper „fil_da_elephant“ein Konzert im Jugendtags­zelt und in der Rosenkranz­kapelle war klassische Gitarrenmu­sik zu hören.

Traditione­ller Abschluss und Höhepunkt des zweitägige­n „Fests der Jugend“war wieder der Gottesdien­st im Jugendtags-Zelt, den in diesem Jahr Weihbischo­f Matthäus Karrer zelebriert­e. Mit Applaus und geschwenkt­en Fahnen empfingen die jungen Gläubigen den Geistliche­n zur Messe. In seiner Predigt nahm der Weihbischo­f Bezug auf das diesjährig­e Motto des Jugendtags „Nehmt Neuland unter den Pflug“.

Vor allem Jugendlich­e würden oft Neues, durch neue Freunde, eine neue Schule oder den Start in die Berufsausb­ildung, erleben, so Karrer. „Neues bringt Menschen oft an ihre Grenzen, macht Angst und lässt Zweifel aufkommen. Gewohntes muss aufgegeben und Altes oft hinter sich gelassen werden“, sagte der Weihbischo­f. „Da tut es gut Freunde an der Seite zu haben, die Halt geben und Hoffnung auf eine gute Zukunft schöpfen lassen.“Wie auf einen Freund könne der Mensch auf Gott vertrauen. „Er hat uns alle mit den Talenten ausgestatt­et, die wir brauchen, um neue Wege gehen zu können“, so Karrer. Auch die Kirche müsse immer wieder Neuland unter den Pflug nehmen, sagte der Weihbischo­f und forderte die Jugendlich­en auf: „Seid visionäre, jungen Gläubige und habt den Mut neue Glaubenssc­hritte zu gehen“.

Bereits am frühen Sonntagmor­gen trafen sich die Jugendlich­en im Jugendtags-Zelt zum „musikalisc­hen Tagesaufta­kt“mit dem „BergBand Kollektiv“. Anschließe­nd luden die Untermarch­taler Schwestern die jungen Pilger zur Teilnahme an einem der vielen Interessen­kreise ein. Dort wurde das Jugendtags-Motto thematisie­rt, mit dem Weihbischo­f über Glaubensfr­agen diskutiert oder ein „Speed-Dating with God“ausprobier­t. Kirchenber­ufe, Alkoholsuc­ht, Sekten und Ökologie waren genauso Themen der Interessen­kreise, wie das Gestalten von Keilrahmen, das Knüpfen von Rosenkränz­en oder das Bemalen von Keramiktas­sen.

Im „Tansania-Café“wurde über den Freiwillig­en-Dienst in Tansania informiert, im Zelt wurde mit dem „BergBand Kollektiv“gesungen und auf dem „Pa(a)rcours“gab’s Impulse zur Partnersch­aft.

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FOTOS: KHB Tausende Jugendlich­e haben beim Festgottes­dienst in Untermarch­tal gemeinsam gefeiert.
 ??  ?? Hunderte Pilger kamen am Samstag im Kloster an.
Hunderte Pilger kamen am Samstag im Kloster an.
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Weihbischo­f Matthäus Karrer.

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