Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kampf gegen Hetze radikaler Fußballfans
Grüne wollen neue Stadionordnung
ULM (heo) - „Fassungslos“zeigt sich die Fraktion der Grünen im Ulmer Gemeinderat über angeblich rassistische Ausbrüche im Zug von Ulmer Besuchern nach dem Endspiel des baden-württembergischen Pokals in Stuttgart am Pfingstmontag (wir berichteten).
Nun fordern die Grünen in einem Antrag an Oberbürgermeister Gunter Czisch eine Ergänzung der Stadionordnung. Ein Stadionverbot soll künftig gegen Personen verhängt werden können, die rechtskräftig wegen eines Deliktes mit rassistischem, fremdenfeindlichem, extremistischem, diskriminierendem, rechts- oder linksradikalem Hintergrund verurteilt worden sind.
Bereits vor Jahren sei auf Anregung der Grünen die Stadionordnung ergänzt worden, sodass „rassistisches, fremdenfeindliches, extremistisches, diskriminierendes, rechts- beziehungsweise linksradikales Propagandamaterial“sowie entsprechende Parolen im Stadion untersagt sind.
Dies sei richtig so, greife jedoch ins Leere, wenn Personen, die ihre Zugehörigkeit zu einem der Ulmer Sportvereine deutlich machen, sich in der Öffentlichkeit, aber außerhalb des Stadions in dieser Weise daneben benehmen.
Die Grünen brechen gleichzeitig eine Lanze für den SSV 1846 Fußball, der in den vergangenen Jahren eine überaus positive Entwicklung genommen habe. Die Hooligans seien keineswegs repräsentativ für die überwiegende Mehrheit der Ulmer Fußballfans.
Eine ergänzte Stadionordnung wäre aus Sicht der Grünen ein deutliches Zeichen der Gesellschaft, dass extremistisches Verhalten in Ulm nicht geduldet wird.