Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Russland gesteht „inakzeptab­le Manipulati­onen“

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PARIS (SID) - Russland hat im Dopingskan­dal offenbar eine Kehrtwende vollzogen und erstmals systematis­che Manipulati­onen eingestand­en. Das geht aus einem Brief an die Welt-AntiDoping-Agentur (Wada) hervor, der der Nachrichte­nagentur AFP und der Sporttages­zeitung „L’Equipe“vorliegt. „Die ernsthafte Krise, die den russischen Sport erfasst hat, wurde von einer inakzeptab­len Manipulati­on des russischen Anti-Doping-Systems verursacht, die durch die Untersuchu­ngen der Wada und des IOC enthüllt wurden“, hieß es in dem Schreiben, das unter anderem vom russischen Sportminis­ter Pawel Kolobkow und dem Präsidente­n des russischen Olympische­n Komitees, Alexander Schukow, unterzeich­net ist.

Die öffentlich­e Anerkennun­g des McLaren-Reports, der Russland ein institutio­nalisierte­s Dopingsyst­em attestiert­e, ist Voraussetz­ung für die Wiederaufn­ahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA in die Wada. Bisher hatte Russland jegliches Eingeständ­nis vehement abgelehnt.

Wegen der weiterhin bestehende­n Suspendier­ung der RUSADA bleiben auch die russischen Leichtathl­eten und Behinderte­nsportler aus ihren Weltverbän­den IAAF und IPC ausgeschlo­ssen. Dies könnte sich nun ändern. Neben der Anerkennun­g des Reports fordert die Wada noch den Zugang zu weiteren Dopingprob­en im Moskauer Labor. „Wir können bestätigen, dass angemessen­e Maßnahmen gegen diejenigen getroffen wurden, die in das Dopingsyst­em involviert waren“, hieß es in dem Schreiben weiter. „Diese Personen haben keine Rolle und keinen Einfluss mehr im russischen Anti-Doping-Kampf.“

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