Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zverev siegt im Rekordtemp­o, die Titelverte­idigerin ist draußen

Während der Hamburger den Litauer Berankis bei den French Open in 69 Minuten düpiert, kassiert Jelena Ostapenko einen Dämpfer

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PARIS (dpa) - Das Pariser Tennispubl­ikum hatte schon frühzeitig Mitleid mit dem ersten Gegner von Alexander Zverev bei den French Open. Der Weltrangli­sten-Dritte startete mit dem 6:1, 6:1, 6:2 gegen den Litauer Ricardas Berankis souverän ins zweite Grand-Slam-Turnier der Saison. „Natürlich war es für mich ein sehr gutes Match. Das gibt direkt ein bisschen Selbstvert­rauen“, sagte Zverev. „Momentan genieße ich es einfach, auf dem Tennisplat­z zu sein.“

Ein Jahr nach dem Erstrunden-Aus gegen den Spanier Fernando Verdasco war Zverev diesmal so überlegen, dass die Zuschauer auf dem Court Suzanne Lenglen Berankis schon anfangs des zweiten Satzes mit Beifall aufmuntert­en. Da dauerte das Match gerade einmal eine gute halbe Stunde.

Der Weltrangli­sten-92. ballte dann nach einem Ass auch ein bisschen für die Galerie die Faust, spürte aber frühzeitig, dass Zverev ihn an einem herrlichen Frühsommer-Abend überrollen würde. Mit seinem mächtigen Aufschlag, gewaltigen Grundschlä­gen, aber auch Gefühl beeindruck­te Zverev und knüpfte an seine starken Sandplatz-Wochen mit Turniersie­gen in München und Madrid sowie dem Finale in Rom an.

„Es zählt nicht mehr, was in Rom oder in Madrid war. Man muss sich immer wieder neu beweisen. Es ist eine Stärke von Zverev, dass er einer der besten Aufschläge­r der Welt ist“, sagte Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport. Nach rekordverd­ächtig rasanten 69 Minuten beendete Zverev mit dem ersten Matchball das erste Duell mit Berankis.

In der zweiten Runde trifft der 21Jährige entweder auf den Tschechen Jiri Vesely oder den Serben Dusan Lajovic, er wird wieder klarer Favorit sein. Die Nummer zwei der Setzliste zu sein, empfindet der Hamburger als schön. „Aber auf dem Platz bedeutet es nichts.“

Grand-Slam-Debütant Oscar Otte schied als erster von 15 deutschen Spielern aus. Der 24 Jahre alte Kölner verlor nach gutem Beginn 6:3, 5:7, 2:6, 1:6 gegen den Italiener Matteo Berrettini. Die Überraschu­ng des Tages war das Aus für Titelverte­idigerin Jelena Ostapenko. Die Lettin verlor nach ihrem unerwartet­en Triumph im Vorjahr diesmal schon in Runde eins 5:7, 3:6 gegen Kateryna Koslowa aus der Ukraine. Auch für US-Altmeister­in Venus Williams war gleich Schluss, wenige Wochen vor ihrem 38. Geburtstag verlor die frühere Weltrangli­sten-Erste aus den USA 4:6, 5:7 gegen Wang Qiang aus China.

Heute spielen fünf weitere Deutsche. Dabei trifft Routinier Philipp Kohlschrei­ber auf den Kroaten Borna Coric. Andrea Petkovic tritt gegen Lokalmatad­orin Kristina Mladenovic an, Laura Siegemund gegen Coco Vandeweghe, Tatjana Maria aus Bad Saulgau auf die Belgierin Kirsten Flipkens.

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FOTO: DPA In Topform: Alexander Zverev brilliert in Paris.

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