Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Hagel erkennt bei Enssle „fast schon paranoide Züge“
STUTTGART (tj) - CDU-Generalsekretär Manuel Hagel hat die jüngsten Äußerungen des Landesvorsitzenden des Naturschutzbundes (Nabu) Johannes Enssle im Pestizidstreit scharf kritisiert. „Dieses latente Misstrauen Enssles gegenüber dem Landwirtschaftsministerium und vor allem gegenüber der Bauernschaft ist kaum noch zu ertragen. Es hat schon fast paranoide Züge, wenn man überall Verheimlichung und Hinterlist vermutet. Gleichzeitig verlangt man von den Landwirten Selbstkritik und selbst arbeitet man mit erwiesenermaßen unsauberen Statistiken. Das ist für mich mindestens moralisch grenzwertig, in jedem Fall aber unredlich!“, schimpfte Hagel.
„Unsere Landwirte“, sagte der CDU-Generalsekretär weiter, „produzieren beste Lebensmittel, und ich gehe – genauso wie im übrigen unser Landwirtschaftsminister – als erstes einmal grundsätzlich davon aus, dass alle Bauern dies schon aus Eigeninteresse unter verantwor- tungsvollem Umgang mit der Umwelt tun.“
Natürlich gebe es immer Ansatzpunkte für Verbesserungen, räumte Hagel ein. Da sei man auch dran. „Etwa mit der Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie oder der Förderung im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (Fakt). Aber wir tun das eben von der Idee her in Kooperation mit den Landwirten und nicht mit Panikmache und dem permanent erhobenen Zeigefinger eines Herrn Enssle. Das zeugt meines Erachtens auch von mangelndem Respekt für die Arbeit unserer Bauern und damit den Produzenten unserer exzellenten regionalen Lebensmittel. Ich finde das schade, weil ich grundsätzlich viele Ziele des Nabu teile.“
Hagel weiter: „Und mal ganz ehrlich, unserer staatlichen Rothaus-Brauerei jetzt vorschreiben zu wollen, wie sie ihr geniales Bier zu brauen hat, damit hat Enssle sich mal wieder selbst übertroffen.“