Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
EU-Parlament will Tacho-Betrug stoppen
STRASSBURG (AFP) - Bis zu zwölf Prozent aller Gebrauchtwagen innerhalb der EU-Staaten haben nach Schätzungen der Brüsseler Kommission einen manipulierten Tachostand, beim grenzüberschreitenden Verkauf sind es noch deutlich mehr. Darauf hat das Europaparlament am Donnerstag hingewiesen – und Gegenmaßnahmen der EU-Kommission gefordert.
Die Brüsseler Behörde müsse nationale Datenbanken für den Tachostand von Gebrauchtwagen vorschreiben, verlangte das Parlament in einer Entschließung. Diese Daten müssten EU-weit einzusehen sein. Käufer sollten so den Tachostand nachzuprüfen können. Ferner sollten Tachostands bei jeder TÜV-Überprüfung sowie bei Wartungen und Reparaturarbeiten in Werkstätten aufgeschrieben werden. Das Parlament verwies auf Belgien und die Niederlande, wo dies bereits der Fall ist. Dort sei der Betrug mit manipulierten Tachos praktisch ausgemerzt worden. Aber auch die Autoindustrie müsse fälschungssichere Tachometer einbauen.
Das EU-Parlament hat das Recht, von der EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag anzufordern. Die Kommission muss innerhalb eines Jahres antworten. Lehnt sie einen Vorstoß ab, muss sie das begründen.
In Deutschland fordert der ADAC schon lange den Einbau fälschungssicherer Tachometer.