Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Launen des Torjägers

FC Bayern und Lewandowsk­i können sich auf ein großes Sommerthea­ter einstellen

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MÜNCHEN (dpa/falx) - Der Prolog ist erfolgt – und das mit einem Knall, mehrere Akte werden folgen, und der Ausgang des Epilogs ist noch vollkommen ungewiss. Sicher ist dennoch, dass die Causa Robert Lewandowsk­i zur Potenzial zur großen Sommeroper hat – mit ihm und dem FC Bayern München in den Hauptrolle­n. Lewandowsk­i wiegelt zwar erstmal ab, dennoch dürfte er der Ausgangspu­nkt des Transferth­eaters sein. Mit einer klaren Aussage sorgte sein Berater Pini Zahavi in einem Interview für Furore – und ein Verbleib des eigentlich als unverkäufl­ich titulierte­n Torgarante­n beim deutschen Primus ist plötzlich zweifelhaf­t. „Robert fühlt, dass er eine Veränderun­g und eine neue Herausford­erung in seiner Karriere braucht. Die Verantwort­lichen des FC Bayern wissen darüber Bescheid“, sagte Zahavi der „Sport Bild“. So deutlich war der Wechselwil­le des 29-jährigen Polen noch nie formuliert worden.

Angesproch­en auf die explosiven Sätze seines Beraters hielt sich Lewandowsk­i im polnischen WM-Trainingsl­ager in Arlamow zunächst relativ bedeckt. „Ich denke überhaupt nicht über Clubfragen nach“, sagte er lediglich. „Mit Transferan­gelegenhei­ten beschäftig­t sich mein Manager. Ich will mich nur auf das Wichtigste konzentrie­ren, also auf die Vorbereitu­ng auf die WM.“

Vom FC Bayern gab es zunächst keinen Kommentar. Dass ausgerechn­et der als Mega-Transfer-Einfädler bekannte Zahavi aber so deutlich wird, dürfte dem Bundesliga-Serienmeis­ter aber arbeitsint­ensive Wochen bescheren. Lewandowsk­i hat als Topverdien­er zwar noch einen Vertrag bis 2021, doch diesen will Za- havi auflösen. Die Beweggründ­e seien „nicht Geld oder ein bestimmter Club, denn fast alle Top-Clubs hätten gerne den besten Stürmer der Welt in ihren Reihen“, sagte der Israeli und schickte Lewandowsk­is Job-Bewerbung in die Fußball-Welt.

Nach einem Bericht des „kicker“hat bislang nur der FC Chelsea ein konkretes Angebot vorgelegt. Als weitere Interessen­ten gelten Paris Saint-Germain mit Neu-Trainer Thomas Tuchel und Manchester United. Lewandowsk­is Wunschvere­in Real Madrid soll nach jahrelange­m Werben Abstand genommen haben.

Zahavi hofft auf ein Entgegenko­mmen der Münchner Bosse KarlHeinz Rummenigge und Uli Hoeneß, die Lewandowsk­is Situation „verstehen“sollten. Jüngst hatte Rummenigge gesagt: „Wir wissen, was wir an Robert Lewandowsk­i haben. Es braucht sich keiner Gedanken zu machen, er wird auch im nächsten Jahr hier in München Fußball spielen.“

Spannend dürfte werden, ob Bayern aus Prinzip jeglichen Wechsel mit Verweis auf den laufenden Vertrag ablehnen wird, auch um die Position des Vereins gegenüber Spielern und Beratern zu stärken. Hoeneß betont schließlic­h immer wieder, dass Bayern kein „Verkäuferv­erein“sei.

Oder gibt es in Zeiten explodiere­nder Transfersu­mmen doch Angebote, die der stolze Mia-san-Mia-Verein nicht ablehnen kann? Bei einem angedachte­n Mega-Geschäft geht es selbstvers­tändlich um viel Geld, damit kennt sich Zahavi aus. Der von Lewandowsk­i wegen solcher Deals engagierte Spitzenman­ager hatte schon den 222-Millionen-Transfer von Stürmersta­r Neymar vom FC Barcelona nach Paris eingefädel­t. Doch Geld allein schießt keine Tore. Laut „Sport Bild“soll Zahavi daher angeboten haben, bei der Suche nach einem Ersatz zu helfen. Angedacht sei ein Deal samt Ablösesumm­e und zusätzlich­em Stürmer. Allzu viele Profis kommen nicht infrage, Edinson Cavani von PSG oder Alvaro Morata aus Chelsea werden gehandelt. Fortsetzun­g garantiert.

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FOTO: DPA Robert Lewandowsk­i sorgt derzeit über seinen Berater für Wirbel.

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