Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Uerdingen zittert um Aufstieg

DFB prüft Formfehler im Zulassungs­verfahren

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FRANKFURT (SID) - Erst der PyroSkanda­l, jetzt das Lizenz-Wirrwarr – und mittendrin ein verärgerte­r Millionär aus Russland: Der Aufstieg des KFC Uerdingen in die 3. Liga droht zur Farce zu werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) untersucht am Montag einen möglichen Formfehler im Zulassungs­verfahren, der Uerdingen den größten Erfolg der jüngeren Vereinsges­chichte kosten könnte. Nutznießer wäre wohl Waldhof Mannheim – trotz der Ausschreit­ungen im Aufstiegsr­ückspiel.

„Wir sind geschockt“, sagte KFCPräside­nt Michail Ponomarew, nachdem der DFB mitgeteilt hatte, dass eine von Uerdingen geforderte Liquidität­sreserve „nach derzeitige­m Stand möglicherw­eise erst nach Ablauf der Ausschluss­frist“eingegange­n sein könnte. Sollte sich das bewahrheit­en, hätte der Zulassungs­beschwerde­ausschuss keine andere Wahl als den Traditions­klub zurück in die Regionalli­ga zu schicken. Ponomarew und sein Geld wären dann wohl weg. „Wenn der DFB nach allem was passiert ist wirklich beschließt, uns für etwas, an dem wir keine Schuld tragen, die Lizenz nicht zu geben, dann sehe ich nicht, wie ich mein Engagement beim KFC Uerdingen aufrechter­halten kann“, sagte der russische Investor, der aber versichert­e: „Wir haben alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu 100 Prozent transparen­t und korrekt gearbeitet und finanziell­e Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschlan­d einmalig sind.“

„Unsere Garantien sind tadellos und finanziell die stärksten in der 3. Liga. Wir haben alles erfüllt und uns an alle Fristen gehalten“, sagte Ponomarew. Die „Qualität unserer Dienstleis­ter“und „die Arbeitswei­se der Banken“könne der Club aber nicht kontrollie­ren. Die Frist war am Dienstag um 15.30 Uhr abgelaufen.

Ob eine um ein paar Minuten zu spät veranlasst­e Überweisun­g eine Entschuldi­gung wäre, ist fraglich. „Ein Ermessenss­pielraum würde aufgrund der gegebenen Drittbetro­ffenheit der anderen Bewerber, für die dieselben Fristen und Regeln galten, nicht bestehen“, teilte der DFB mit.

Offen blieb zunächst, ob Gegner Mannheim die „wirtschaft­lichen und technisch-organisato­rischen Anforderun­gen“für den möglichen ErsatzAufs­tieg am grünen Tisch erfüllt hätte – unabhängig von dem bitteren Beigeschma­ck. Die Mannheimer Fans hatten nach dem verlorenen Hinspiel (0:1) im Rückspiel unter anderem mit dem massiven Zünden von Pyrotechni­k einen Spielabbru­ch provoziert. Die Begegnung wurde mit 2:0 für Uerdingen gewertet.

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FOTO: DPA Ein Formfehler könnte Uerdingen um den Aufstieg bringen.

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