Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Furchtlos nach Frankfurt

Frankfurts neuer Coach Hütter hat „Angst vor nichts“

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FRANKFURT (SID) - Die Frage nach Alexander Meier kam rasch. Adolf „Adi“Hütter saß bei seiner Vorstellun­g als Trainer von Eintracht Frankfurt gerade elf Minuten auf dem Podium, als er bereits über die verstoßene Legende sprechen sollte. Auf dieses dünne Eis wollte sich der Österreich­er aber nach nur einem Tag am Main nicht erst begeben. „Das war und ist nicht mein Thema“, sagte Hütter. Immerhin respektier­te die große Journalist­enschar die Haltung des 48-Jährigen, der nur einmal auf Nachfrage dieselbe Antwort wie zuvor gab. Und so sprach Hütter nicht über Meier, der von seiner Ausmusteru­ng beim hessischen Bundesligi­sten schwer enttäuscht ist. Stattdesse­n redete der Nachfolger von Niko Kovac über seine Ziele mit der Eintracht – und seine furchtlose Herangehen­sweise an den neuen Job.

„Ich habe Respekt vor allem, aber Angst vor eigentlich nichts“, sagte Hütter, der einen Vertrag bis 2021 unterschri­eben hat: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Spieler lieber korrekt und mit harter Hand als Laissez-faire behandelt werden. Ich bin kein Freund der Spieler – aber ich bin weit davon entfernt, ein Gegner der Spieler zu sein.“

Mit diesem Verständni­s seiner Rolle führte Hütter die Young Boys Bern in der abgelaufen­en Saison zur ersten Meistersch­aft in der Schweiz seit 32 Jahren – im Gegensatz zur Eintracht verlor der Coach am Sonntag aber das Pokalfinal­e. Allzu viele Niederlage­n will sich Hütter mit seinem neuen Club nicht leisten. Der neue Coach möchte alles dem Erfolg unterordne­n. Schließlic­h musste Hütter lange auf seine Chance warten.

„Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich irgendwann in der Bundesliga arbeiten will. Dafür bin ich einen harten Weg gegangen. Zehn Jahre habe ich dafür gearbeitet“, so der Trainer, der im Gegensatz zu Kovac nicht im Hotel wohnen will: „Ich will die Erwartunge­n zu 100 Prozent erfüllen.“Wie hoch die Erwartunge­n auf der europäisch­en Bühne sind, hörte Hütter aus dem Mund von Fredi Bobic. „Wir wollen die Europa League ernst nehmen und durch die Gruppe marschiere­n“, sagte der Sportvorst­and. Bobic kündigte deshalb mit Blick auf Neuzugänge an, dass „einiges passieren wird“. In der Zusammenar­beit zwischen Profis und Trainer soll dagegen nicht viel Neues passieren. „Niko Kovac hat einen ausgezeich­neten Job gemacht. Ich will den Weg weiterführ­en und die Mannschaft weiterentw­ickeln“, sagte Hütter.

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FOTO: DPA Adi Hütter ( li.) und Fredi Bobic haben mit Frankfurt große Ziele.

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