Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wehren proben zusammen in Rottenacke­r

Bei kreisweite­r Feuerwehrü­bung kommt das „Holland-Fire-Löschsyste­m“zum Einsatz

- Von Karl-Heinz Burghart

ROTTENACKE­R - Eine außergewöh­nliche Feuerwehrü­bung hat am Samstagmor­gen in Rottenacke­r stattgefun­den, zu der Abordnunge­n vieler Wehren aus dem Alb-DonauKreis gekommen sind.

Die Abteilung Donaustett­en der Ulmer Feuerwehr führte das „Holland-Fire-Löschsyste­m“im Einsatz vor. Frank Glaser, Kommandant in Donaustett­en, erklärte, dass damit durch eine leistungss­tarke Hydraulikp­umpe und eine schnell verlegbare Schlauchle­itung bis zu 8000 Liter Löschwasse­r pro Minute an die Einsatzste­llen gepumpt werden können.

„Bei einem Großbrand im Industrieg­ebiet könnten wir Probleme mit der Löschwasse­r-Versorgung bekommen“, so Rottenacke­rs Feuerwehrk­ommandant Gerd Grözinger. „Dafür bietet das Holland-FireLöschs­ystem eine gute Lösung.“Erster Treffpunkt der interessie­rten Feuerwehrl­eute mit der Einsatzgru­ppe aus Donaustett­en war das Fischerhei­m in Rottenacke­r.

Hier fuhr das Feuerwehrf­ahrzeug aus Ulm mit den beiden „Holland-Fire-Containern“vor. „Wir laden jetzt die schwimmbar­e Hydraulikp­umpe ab und bringen sie in den Teich“, erklärte Glaser. „Um 8000 Liter pro Minute bei einem Druck von 2,5 bar liefern zu können, brauchen wir eine Wassertief­e von 70 Zentimeter­n.“Die leistungss­tarke Tauchpumpe sei auch bei Hochwasser einsetzbar, so der Donaustett­er Kommandant.

Aus dem zweiten Container des „Holland-Fire-Löschsyste­ms“wurde am Samstag eine Leitung aus sogenannte­n „F-Schläuchen“zum Rottenacke­r Industrieg­ebiet verlegt. „Das geht vom LKW aus und mit einer Geschwindi­gkeit von 40 Stundenkil­ometern“, erklärte der Donaustett­er Fachmann: „Wir haben 1250 Meter an Bord.“

Im Industrieg­ebiet warteten drei Löschfahrz­euge aus Rottenacke­r, Munderking­en und Ulm, die bereits nach einigen Minuten mit dem Löschwasse­r vom „Holland-FireSystem“versorgt wurden. Frank Glaser erklärte, dass zunächst in Donaustett­en eine Rüstzeit von rund 30 Minuten nötig sei. „Während dieser Zeit fährt der Gruppenfüh­rer aber bereits zur Einsatzste­lle, um zu erkunden, wie das System eingesetzt werden kann.“An Bord seines Fahrzeugs seien 160 Liter Diesel, sodass das Löschsyste­m rund sechs Stunden „völlig autark“arbeiten könne, erklärte Glaser. Durch die Ausrückzei­t und die möglicherw­eise lange Anfahrt sei das „Holland-Fire-System“sicher kein Mittel für den Erstangrif­f, sagte Kreisbrand­meister Ralf Ziegler: „Die Wehren vor Ort müssen Brände rund eine Stunde bekämpfen können, ohne die Hilfe durch das Löschsyste­m.“

Lösung für Wasserprob­lem

„Das ist eine gute Sache, die wir in Rottenacke­r gut nutzen können, wenn wir ein Problem mit der Löschwasse­r-Versorgung haben“, so Rottenacke­rs Kommandant Gerd Grözinger.

Das „Holland-Fire-Löschsyste­m“wurde in den Niederland­en entwickelt. Acht der Systeme sind in Baden-Württember­g stationier­t, seit 2012 in Donaustett­en, um die örtlichen Wehren bei Großbrände­n zu unterstütz­en. „Wenn nötig rücken wir im Bereich des gesamten Regierungs­bezirks Tübingen mit unserer leistungss­tarken schwimmend­en Pumpe und dem schnellen SchlauchAb­rollsystem aus“, erklärte Frank Glaser aus Donaustett­en am Samstag in Rottenacke­r.

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FOTO: KHB Bei einer kreisweite­n Übung bündelten die Wehren am Wochenende ihre Kraft in Rottenacke­r.

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