Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Jörg Hammerschmidt kommt an
Stimmakrobat hat Lachmuskeln seines begeisterten Publikums im Visier.
LAICHINGEN - Den vielen Zahlen folgte Unterhaltung: Nachdem Volksbank-Vorstand Ralf Schiffbauer und der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Uhlmann viel Zahlenmaterial zur Volksbank Laichingen Alb bei der Generalversammlung präsentiert und erläutert hatten und die Entlastung von Vorstandschaft und Aufsichtsrat unter Fach und Dach war, konnten sich die rund 500 Besucher zurücklehnen und entspannen. Komiker und Stimmenimitator Jörg Hammerschmidt aus Düsseldorf war dann an der Reihe und präsentierte sich als wahrer Verwandlungskünstler, denn rund 25 Prominente ließ der Entertainer in Laichingen in der Daniel-Schwenkmezger-Halle lebendig werden.
In Sekundenschnelle schlüpfte der Stargast von einer Stimme in die nächste und erfüllte diese mit nahezu perfekter Mimik und Gestik des Originals. Dabei fand er sofort den Draht zum Publikum, denn er band etwa Bankchef Schiffbauer, die Stadt Laichingen und die SchwenkmezgerHalle in seinen Auftritt immer wieder ein. Jörg Hammerschmidt erwies sich als wahrer Verwandlungskünstler und parodierte rund 25 Promis – und das mit intelligentem und subtilem Humor.
Mehr als 50 Prominente aus Showbusiness, Politik, Sport und Musik soll er im Gepäck haben. Das ist gut glaubhaft, denn etwa die Hälfte ließ er in Laichingen lebendig werden. Aktuell war der Starparodist und Comedian bei seinen witzigen Showeinlage unterwegs, denn er griff aktuelle Themen aus der Politik und zur deutschen Fußballnationalmannschaft auf.
„Verrückte Promiwelt“
Auf Vermittlung der Künstlermedia Entertainment aus Laichingen von Werner Kirsamer konnte Jörg Hammerschmidt für den Auftritt in Laichingen bei der Volksbank Laichinger Alb gewonnen werden. Dabei machte der Gast seinem Namen alle Ehren, denn sein Auftritt war hammermäßig. Mit nahezu perfekter Mimik und Gestik sowie gekonnt imitierter Sprache kam Hammerschmidt dem jeweiligen Original sehr nahe, der seit 2017 unter dem Motto „Jörgs verrückte Promiwelt“durch die Lande tingelt und nun am Montag einen Abstecher in Laichingen machte. Auf den verschiedensten Bühnen ist er schon gestanden und gefeiert worden bei vielen Fernsehsendungen.
Nach einem kurzen Vorgeplänkel mit lustiger Vorstellung seiner Person trat Jörg Hammerschmidt als Pressesprecher der Kanzlerin, als Steffen Seibert, auf, ehe er später Kanzlerin Angela Merkel parodierte, die meinte „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau telefoniert mit mir.“Köstlich war Hammerschmidt in der Rolle von Heinz Erhardt, als er dessen Gedicht vom „Korn“vortrug: „Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn.“Bestens mimte er Udo Lindenberg und sang dessen Lied „Hinterm Horizont“. Gekonnt vorgetragen waren auch Liedsequenzen des spanischen Sängers Julio Iglesias, ehe der Fußball breiten Raum einnahm.
Da schlüpfte der Stimmparodist zunächst in die Rolle von Oliver Kahn, der als TV-Moderator sich über Doping ausließ, dann in die von „Kaiser“Franz Beckenbauer, der den Unterschied zwischen einem Bankräuber und Fußballer witzig erläuterte, wobei es ums Geld und uns Schießen ging. Auch Fußballfunktionär Reiner Calmund kam zu Wort, der von einer „ausgebrochenen Hungernot“erzählte und wissen wollte, wer die verursacht hat. Dazu sang der Fußballexperte aus Leverkusen den Vers „Hab’ mich 1000 Mal gewogen“. Die Aufstellung des WM-Kaders musste Bundestrainer Jogi Löw begründen. Dieser verriet, dass der deutsche Torwart in Russland ein Neuer sei. Köstlich war dieser aktuelle Beitrag aus dem Trainingslager der deutschen Elite-Kicker.
Dann durfte das begeisterte Publikum in der Daniel-SchwenkmezgerHalle den Entertainer noch in den Rollen von Dieter Bohlen und Peter Maffay erleben, der singend meinte: „Über sieben Brücken musst Du geh’n, sieben Mal muss Du der Trottel sein, erst dann kommst Du in Bohlens Jury rein.“„Jürgen Lippe“trat zudem in Aktion, der von einem „guten Morgen und von lieben Sorgen“sang, dann noch Alt-Kanzler Gerhard Schröder, der es „im Alter nochmals wissen will“und wusste, warum die Schalker Fußballfans ihre Pommes aus der Tüte essen: „Weil sie keine Schale halten können.“
Von Strauß und Trump
Ein hechelnder Horst Seehofer kam noch zum Vorschein, ferner das bayerische Urgestein Franz-Josef Strauß. Howard Carpendale sang noch „Hello again, Du ich möchte Ralf Schiffbauer seh’n, ich will ihm gegenübersteh’n.“Der Holländer Rudi Carell sang vom „Herzelein“, ehe Boris Becker flüsterte, was ihm eine Reinigungskraft in Sachen Fußball zugeflüstert hat. Melania Trump kam in den Everglades von Florida zu Wort, als sie Krokodile als „Rettungsschwimmer von Lacoste“interpretierte. Schauspielerin Inge Meysel wurde zum Leben erweckt und Bundespräsident und SPD-Politiker Frank Walter Steinmeier verriet, dass „man mit der SPD ein kleines Vermögen machen kann, vorausgesetzt man hat vorher ein großes gehabt“. Modeschöpfer Carl Lagerfeld durfte sich noch zur Mode äußern, Komiker Otto Waalkes über Frauen und Peter Alexander begründete, warum der Ötzi kein Österreicher war: wegen des großen Gehirns.
Schwer strapaziert waren die Lachmuskeln bei „Jörgs verrückter Promiwelt“in Laichingen, viel Beifall war Jörg Hammerschmidt sicher. Das Publikum war begeistert und der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank, Wolfgang Uhlmann, übergab ein Handtuch und brachte es bei seinen Dankesworten auf den Punkt: „Ich habe noch nie eine so große Anzahl an Prominenten an einen Abend getroffen und kennengelernt.“