Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gemeinde reagiert mit Eilbeschluss auf Hochwasser
Starkregen führt im Einmündungsbereich Bierwiesen/Römerstraße immer wieder zu Überflutungen
NELLINGEN - Die Thematik und damit auch Problematik ist schon länger bekannt: Bei Starkregen gibt es im Einmündungsbereich Bierwiesen/Römerstraße in Nellingen immer wieder Überflutungen. „Wir haben uns seit Jahren mit dem Thema beschäftigt“, sagt Nellingens Bürgermeister Franko Kopp (CDU) bei der Sitzung des Gemeinderates.
Schnelles Handeln sei – gerade auch nach den jüngsten Wetterkapriolen – gefragt. Mit einer Eilentscheidung des Bürgermeisters wird veranlasst, dass in den Straßenabläufen entsprechende Rückstausicherungen sowie ein Haverie-Verschluss-System eingebaut werden. Kosten: 8629 Euro. Da die Maßnahme dringend war und der Bewirtschaftungsrahmen durch das Gemeindeoberhaupt bei 5000 Euro endet, wurde zum Schutz der Anlieger die entsprechende Eilentscheidung getroffen.
2016 wurde laut Bürgermeister Franko Kopp erstmals ein Umlenkblech eingesetzt. Dieses sollte die Wassermassen umlenken. „Es hat sich aber herausgestellt, dass das Blech nicht den Zweck als Sofortmaßnahme erfüllt“, macht das Nellinger Gemeindeoberhaupt deutlich. Damals wie heute sei die Kommune in intensiven Gesprächen mit dem Ingenieurbüro Wassermüller aus Ulm. Dieses habe auch einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, um die Problematik mit dem Wasser dauerhaft zu lösen.
„Der Starkregen hat in den vergangenen Wochen auch wieder sehr zugenommen“, so Kopp. Wieder sei es zu Überschwemmungen gekommen, die wiederum zu Gesprächen mit dem Ingenieurbüro Wassermüller sowie den Anliegern geführt hätten.
Am 9. Mai musste dann die Eilentscheidung her. Das Ingenieurbüro habe empfohlen, die Firma Unitechnics zu beauftragen, Rückstauverschüsse an den Kanälen in der Römerstraße sofort einzubauen. So sollen weitere Gefährdungen für die Anlieger vermieden werden. Der erste weitere Schritt sei somit getan.
„Wir werden auch weiterhin mit dem Ingenieurbüro intensiv zusammenarbeiten, um weitere Maßnahmen umzusetzen – zugunsten der Anlieger“, verdeutlicht der Bürgermeister den Mitgliedern des politischen Gremiums. Das heißt: Der aufgestellte Maßnahmenkatalog soll betrachtet und umgesetzt werden. Kopp spricht da beispielsweise von einem Regenüberlaufbecken, von Arbeiten am Kanal sowie von weiteren Absprachen mit der Wasserbehörde.
Franko Kopp merkt auch an, dass die Abwassersatzung vorsehe, dass Anlieger auch eine Rückstausiebung als Eigenvorsorgemaßnahme einzubauen haben. Ratsherr Hans Eberhardt verweist darauf, dass Anlieger auch immer mal wieder die Rückstauplatten überprüfen müssen. Ein Hinweis im Mitteilungsblatt sowie ein Schreiben an die Anwohner seien dahingehend zu veranlassen. Kopp sieht das als eine gute Idee an.
Während die Sofortmaßnahmen umgesetzt werden, sollen weitere Absprachen mit dem Ulmer Ingenieurbüro folgen, um letztlich eine Prioritätenliste für die zu erfolgenden und machbaren Maßnahmen zu erstellen. Ziel sei klar, das Problem zu lösen und die Überschwemmungen im Bereich Bierwiesen/Römerstraße bei Starkregen zu beenden. „Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst“, verdeutlicht der Nellinger Bürgermeister und fügt an: „Wir werden weitere Taten folgen lassen.“
„Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst.“
Franko Kopp, der Bürgermeister der Gemeinde Nellingen