Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Umstritten­e Rückholakt­ion

Ermittler prüfen nun die Aussagen des Irakers Ali B.

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WIESBADEN (dpa/ume) - Bei der Aufklärung des mutmaßlich­en Mordes an der 14-jährigen Susanna gleichen die Ermittler nun Aussagen des Verdächtig­en Ali B. und weiterer Zeugen ab. Die Ermittler arbeiten laut Staatsanwa­ltschaft Wiesbaden auf Hochtouren an der Auswertung der Angaben des Irakers. Der Haftbefehl gegen den 20-Jährigen lautet auf dringenden Verdacht des Mordes und der Vergewalti­gung. Der abgelehnte Asylbewerb­er gestand am Wochenende, die 14-Jährige umgebracht zu haben. Nach einer Flucht in den Irak war er am Samstag zurück nach Deutschlan­d geflogen worden. Er sitzt in Untersuchu­ngshaft.

Der Freiburger Strafrecht­ler Thomas Wahl sagte im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, die Bundespoli­zei habe bei der ungewöhnli­ch schnellen Rückholung von Ali B. in einer Grauzone operiert.

BERLIN (dpa) - Der Vorstoß der Großen Koalition zur Erhöhung der staatliche­n Zuschüsse für Parteien um 25 Millionen Euro sorgt weiter für Ärger im Bundestag. Am Montag im Innenaussc­huss waren die politische­n Fronten verhärtet. Die Opposition ist dagegen, dass alle Parteien insgesamt 190 Millionen Euro pro Jahr vom Staat bekommen dürfen statt wie bisher 165 Millionen. CDU, CSU und SPD wollen das Parteienge­setz am Freitag ändern.

„Inhaltlich hält die Begründung zur Erhöhung der Obergrenze um 25 Millionen keiner sachlichen Betrachtun­g stand“, sagte die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Grünen, Britta Haßelmann. Die Begründung der Koalitions­fraktionen in ihrem Gesetzentw­urf reiche nicht aus. Der FDP-Ehrenvorsi­tzende Hermann Otto Solms sagte, CDU, CSU und SPD wollten „offenkundi­g“ausgleiche­n, dass sie wegen ihrer Stimmverlu­ste bei der Bundestags­wahl weniger staatliche Zuschüsse bekämen. SPD und Union begründen ihr Anliegen mit neuen Anforderun­gen an Parteien etwa in sozialen Netzwerken, beim Schutz gegen Hacker und bei der innerparte­ilichen Willensbil­dung.

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