Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Folk und Freundscha­ft verbinden

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ULM (kümm) - Torpus & The Art Directors füllen nicht die großen Hallen. Auch im Ulmer Zelt war Platz für einige Besucher mehr. Aber Sönke Torpus und seine Kollegen spielen ja auch nicht für die Massen, sondern für die, die ihre Musik verstehen. In Ulm hat sich ein richtiger Freundeskr­eis für das eigens aus dem heimischen Hamburg angereiste Quartett gebildet, der wieder auf seine Kosten kam. Der Bandleader freute sich: „Wir sind jetzt das vierte Mal hier und das sind immer außergewöh­nliche Konzerte. Die Leute hier sind so nett und hilfsberei­t.“

Torpus hatte kein Problem damit, seinem Multi-Instrument­alisten Ove Thomsen alleine die Bühne zu überlassen. Quasi als Vorprogram­m stimmte der das Publikum mit Gitarre und deutschen Liedern auf den Abend ein. Der zuvor aufs Zeltdach trommelnde Regen hatte gerade aufgehört, auch dass Torpus’ Gitarre plötzlich knarrende Geräusche von sich gab, störte nicht. Einmal aus, dann wieder alles an – und das Instrument verströmte wieder reine Töne. Solche verströmte die gesamte Band.

Wer diese nach diesem Abend im Zelt immer noch in die Folk-Kiste packt, hat das Quartett nicht richtig verstanden. Sicher, das sind die Wurzeln, aber die Gruppe vermischt diese mit Americana, Pop und Rock. Und bei „Never Close Enough“hört man den Beat der 60er-Jahre heraus. Die Mischung aus diesen Stilrichtu­ngen macht das Spannende an der eindringli­chen und kunstvoll arrangiert­en Musik von Torpus & The Art Directors aus.

Und bei ihrem alten „Fall in love“, bei dem Thomsen und Apelmo chorartig mitsingen, schwingt tatsächlic­h der Folk und auch ein wenig Country mit. Vor allem, wenn sie etwas leise sind, sind die vier sehr melodisch und gefühlvoll.

Auch wenn die Band ein wenig damit kokettiert, dass jeder gleich ist, so ist Sönke Torpus doch etwas gleicher. Er beherrscht das Geschehen auf der Bühne. Mit seiner etwas heiseren und kratzigen, aber sehr intensiven Stimme, mit der er auch die hohen Töne sauber trifft, mit seiner Mimik und seinem gesamten Ausdruck beim Singen zieht er das Publikum in seinen Bann.

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FOTO: KÜMMRITZ Torpus & The Art Directors im Ulmer Zelt: Die Band, vor allem Sänger und Gitarrist Sönke Torpus hatten viel Spaß.

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