Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der neue Trainer fühlt sich hier zu Hause

Fußball: Holger Bachthaler zu seinen Zielen und Plänen mit den Spatzen

- Von Pit Meier

ULM - Für Holger Bachthaler ist es eine Art Heimkehr. „Ich habe hier als Jugendlich­er und Aktiver gespielt. Für mich schließt sich der Kreis“, sagte der neue Cheftraine­r des Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 Fußball bei seiner Vorstellun­g. Am Montag, 18. Juni, wird Bachthaler seine Schützling­e zu den ersten Einheiten bitten, zuvor stehen am Freitag schon Laktattest­s und Leistungsd­iagnostik für die derzeit 24 Feldspiele­r und drei Torhüter auf dem Programm.

In der Vorbereitu­ng wartet auf den 43-jährigen Fußballleh­rer und seinen Assistente­n Herbert Sailer eine Menge Arbeit. Immerhin haben die Spatzen nach der abgelaufen­en Saison elf neue Spieler geholt, sechs von ihnen sind unter 23 Jahre alt. Bachthaler war in die Personalpl­anung voll eingebunde­n. Wichtig war ihm neben den sportliche­n Kriterien auch, dass die Spieler unbedingt nach Ulm wollten. Denn alle Wunschkand­idaten waren ohnehin nicht zu bekommen. Innerhalb der Liga bieten schließlic­h namhafte und finanziell gut ausgestatt­ete Konkurrent­en wie Waldhof Mannheim, der 1. FC Saarbrücke­n, die Offenbache­r Kickers oder der SV Elversberg mit. Bachthaler hätte es durchaus begrüßt, wenn sich in den Aufstiegss­pielen Saarbrücke­n oder Mannheim oder im Idealfall beide Schwergewi­chte nach oben in die Dritte Liga verabschie­det hätten: „Das hätte sich jeder Verein in der Liga gewünscht.“

Kein konkretes Saisonziel

Mit dem aktuellen Ulmer Personalst­and ist Bachthaler jedenfalls zufrieden, einen Kandidaten hat er sogar noch auf dem Zettel. Der neue Trainer vermeidet es dennoch, ein konkretes Saisonziel auszugeben. Einfach das Maximum erreichen, lautet die Vorgabe. Zur Meistersch­aft und zum Aufstieg wird das möglicherw­eise in der kommenden Saison noch nicht reichen, aber zumindest mittelfris­tig wollen sich die Spatzen bekanntlic­h aus den Niederunge­n der Regionalli­ga verabschie­den.

Vor diesem Hintergrun­d ist auch das Bemühen des Vereins um Profession­alisierung zu sehen. Davon versteht Bachthaler eine ganze Menge, denn schließlic­h hat der Sendener zuletzt bei Red Bull Salzburg im Nachwuchsb­ereich gearbeitet. Einen kühnen Vergleich mit Ulm will Bachthaler erst gar nicht ziehen: „In Salzburg wird sehr profession­ell und strukturie­rt gearbeitet. Das ist eine andere Welt.“

Das Gesprächst­hema schlechthi­n in der Ulmer Vorbereitu­ng dürfte der Pokalknall­er gegen Titelverte­idiger Eintracht Frankfurt sein. Der neue Trainer weiß das und er will seinen Schützling­en die Vorfreude auch gar nicht nehmen, solange die Konzentrat­ion auf die Punktrunde nicht darunter leidet.

Offen ist übrigens nach wie vor der konkrete Termin, mehr wissen die Ulmer möglicherw­eise nach einem Workshop am heutigen Freitag in Frankfurt. Nach den Informatio­nen des Ulmer Sportchefs Anton Gugelfuß interessie­rt sich die ARD für eine Live-Übertragun­g des Spiels am Montag, 20. August. Zu den garantiert­en Einnahmen von 115 000 Euro würde dann wohl noch ein schönes Sümmchen dazu kommen. Die Spatzen ihrerseits haben als Wunschterm­ine den Freitag- oder Samstagabe­nd angegeben. Voll werden dürften es im Donaustadi­on unabhängig vom Termin, auch wenn im Verein mangels Erfahrung mit solchen Topspielen niemand eine Prognose abgeben will. In den Ulmer Fußball-Tempel passen jedenfalls aktuell höchstens 18 500 Besucher.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Nach einem Jahr beim österreich­ischen Renommierk­lub gab Holger Bachthaler (rechts mit Sportchef Anton Gugelfuß) seine erste Pressekonf­erenz in Ulm in eher beschaulic­hem Rahmen in den Katakomben des Donaustadi­ons.
FOTO: ALEXANDER KAYA Nach einem Jahr beim österreich­ischen Renommierk­lub gab Holger Bachthaler (rechts mit Sportchef Anton Gugelfuß) seine erste Pressekonf­erenz in Ulm in eher beschaulic­hem Rahmen in den Katakomben des Donaustadi­ons.

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