Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
In Nellingen geht der Fuchs um
Raubtier klaut Schuhe aus den Gärten – Gemeinde reagiert.
NELLINGEN - In Nellingen geht der Fuchs um. Aufgefallen ist er, weil plötzlich Schuhe aus den Gärten und Höfen verschwanden. „Gummistiefel, Schlappen, Pantoffeln: Der Fuchs holt die Schuhe aus den Gärten“, berichtet der Nellinger Bürgermeister Franko Kopp (CDU). Die Kommune habe schon einen großen Karton an Schuhen gesammelt, die im Rathaus wieder abgeholt werden können.
Um einen Streich handele es sich dabei aber nicht. Es sei auch kein verspäteter Aprilscherz. „Es ist ein Fuchs. Er ist auch schon gesehen worden“, so Kopp. Ein Nellinger habe das Tier beobachtet und den Fall mitgeteilt. Außerdem konnte „das Schuhversteck“des Fuchses ausgemacht werden. Die Fundstelle werde nun regelmäßig aufgesucht und die Beute des Tieres wieder eingesammelt. „Die Leute kommen dann und holen sich ihre Schuhe wieder ab“, erzählt das Gemeindeoberhaupt weiter. „Manchmal ist auch nur ein Schuh dabei“, sagt Franko Kopp. Meistens treibe der Fuchs in der Nacht sein Unwesen.
Schonfrist verbietet Abschuss
„Man will handeln, aber es geht nicht“, fügt der Nellinger Bürgermeister an. Die Gemeindeverwaltung haben sich bereits mit dem Landratsamt Alb-Donau-Kreis als zuständige Jagdbehörde besprochen. Außerdem habe man sich mit den Jagdpächtern und Jägern in Verbindung gesetzt. „Dingfest“konnten der oder auch die Füchse bisher nicht gemacht werden. „Man darf den Fuchs jetzt nicht bejagen“, zeigt Kopp auf. Es gelte, sich an die Schonfristen zu halten. Heißt laut dem Bürgermeister: Bis zum 11. August darf der Fuchs nicht bejagt werden. Auch an Lebendfallen sei gedacht worden, doch auch dahingehend sei der Einsatz schwierig. Deswegen werde der Fuchs wohl weiter auf Diebestour gehen.
Mit Humor nehmen
„Wir nehmen es mit Humor und die Menschen in Nellingen auch“, sagt Kopp und fügt an: „Das ist ja auch mal etwas anderes als die täglichen Verwaltungsaufgaben.“Dennoch werde der „Fall Fuchs“natürlich weiter beobachtet. Das Problem mit Füchsen gebe es landauf, landab. Kopp weist darauf hin, dass die Uni Freiburg im Rahmen des Projekts „Wildtiere im Siedlungsraum BadenWürttemberg“über das Verhalten der Füchse, ihre Lebensweise und über ein friedliches Nebeneinander von Tier und Mensch informiert. Mehr zum Projekt und den Ergebnissen gibt es im Internet unter www.bw.wildenachbarn.de