Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der Andreaskir­che geht es an den Putz

Ehrenamtli­che Helfer unterstütz­en bei den Vorbereitu­ngen für die Sanierung – Großes Dankeschön der Pfarrerin

- Von Maike Scholz unter der

NELLINGEN - Das große Tor zur Andreaskir­che in Nellingen öffnet sich. Schubkarre­n werden auf das Gelände gefahren, Strom mit Hilfe einer Kabeltromm­el gezogen. Dann wird es laut. Ehrenamtli­che Helfer setzen sich für das Gotteshaus ein und bereiten dieses auf die bevorstehe­nde Sanierung vor. Hecke am Kirchgemäu­er entfernen, lose Steine auflesen, den Putz abschlagen: Es gibt eine Menge zu tun, bevor dann letztlich das Bauvorhabe­n beginnen kann.

Der Andreaskir­che in Nellingen steht eine Außenrenov­ierung bevor. „Aufgrund der Feuchtigke­it in der Kirche“, erklärt Pfarrerin Sandra Baier. Der Putz an der Kirche blättere ab. Das ist schon deutlich zu erkennen. Dass diese hohe Feuchtigke­it vorherrsch­e, zeige sich auch an der Orgel, die im Jahr 1999 angeschaff­t werden konnte und auch schon befallen sei. Außerdem soll es künftig einen ebenerdige­n Eingang zur Kirche geben.

Spenden und anpacken

Unterstütz­ung für das Vorhaben kommt aus der Gemeinde. Die Nellinger spendeten beispielsw­eise 91 128 Euro für die Kirchenren­ovierung. In Aktionen haben sich Unterstütz­er immer wieder auch eingesetzt und gesammelt. Jetzt kommt eine weitere Form der Hilfe hinzu – eine anstrengen­de. Ehrenamtli­che Helfer machen sich immer samstags ab 9 Uhr ans Werk. Aus allen Himmelsric­htungen kommen sie mit Schubkarre­n, Schaufeln, Bohrmaschi­nen und Schutzhand­schuhen. „Beim ersten Einsatz haben wir die Hecke entfernt und mit dem Abschlagen des Putzes begonnen. Damit ging es jetzt beim zweiten Treffen weiter“, erklärt Baier. Der Putz der Fassade wird auf einer Höhe von gut 1,50 Metern rund um die Kirche abgeschlag­en. „Eine große weitere Maßnahme, bei der wir viel Unterstütz­ung brauchen, wird sein, die Pflasterst­eine rings um die Kirche zu entnehmen“, zeigt die Pfarrerin auf. Sie sei zuversicht­lich, dass sich Helfer finden. „Das ist eine Arbeit, die wirklich jeder machen kann“, meint sie. Erst wenn diese Arbeit erledigt ist, kommt ein Bauunterne­hmer und legt die Drainage. Zudem soll die Ebene bis zur derzeitige­n Treppe barrierefr­ei werden. Heißt: Das Gefälle hin zur Kirche wird angehoben, um vorne einen ebenerdige­n Eingang zu schaffen.

Erster Bauabschni­tt

„Die Erdarbeite­n sind jetzt erst einmal der erste Bauabschni­tt“, so Baier. Sie geht davon aus, dass sich der Zeitplan etwas verschiebe­n wird. „Das Abschlagen des Putzes nimmt einfach auch viel Zeit in Anspruch“, meint die Pfarrerin. Ziel sei nun, dass der neue Anstrich für die Kirche im kommenden Frühjahr oder auch Sommer umgesetzt werden kann.

Damit das klappt, haut unter anderem Heinz Wittlinger mächtig rein. Mit der Schubkarre und seiner Bohrmaschi­ne ist er zur Kirche gekommen – voller Tatendrang. Die Unterstütz­ung ist ihm wichtig. „Die Kirchengem­einde ist eine wichtige Gemeinscha­ft vor Ort. Sie leistet viel für die Einwohner – von der Krabbelgru­ppe bis zu den Senioren. Eine Gemeinscha­ft lebt aber eben von der Mithilfe des Einzelnen“, sagt Wittlinger. Deswegen wolle er schauen, wo er anpacken und helfen kann, um seinen Teil beizutrage­n. „Es ist wichtig, dass die Gesellscha­ft auch weiß, dass man sich aufeinande­r verlassen kann“, meint er. Im nächsten Moment stemmt er sich mit seinem ganzen Körper gegen die Kirchenmau­er und beginnt, den Putz mit maschinell­er Hilfe abzuschlag­en.

Ein weiterer Nellinger trifft ein und bespricht sich mit Wittlinger. „Auch das ist schön: Man kommt mit Menschen zusammen, mit denen man sonst eben nicht so viel zu tun hat, weil sie zu einer anderen Generation oder Clique gehören“, merkt Wittlinger an.

Kirche geht jeden an

Pfarrerin Sandra Baier erklärt das Vorhaben und was erledigt werden muss. Dann schnappt sie sich die Schippe und beginnt, den abgeschlag­enen Putz in die Schubkarre zu schaufeln. „Vereinte Kräfte“, meint sie. Im Verein sei immer klar, wer helfen kann. „Doch wer hilft bei der Kirche? Kirche geht doch alle an“, sagt Baier. Sie freut sich über die zahlreiche­n Helfer, die nach und nach bei der Baustelle eintrudeln und spricht ihnen ein großes Dankeschön für die Unterstütz­ung aus.

 ?? FOTOS: SCHOLZ ?? Ehrenamtli­che Helfer packen an und bereiten die Sanierung der Andreaskir­che in Nellingen vor. Unter anderem muss der Putz abgeschlag­en werden. Pfarrerin Sandra Baier ist auch dabei.
FOTOS: SCHOLZ Ehrenamtli­che Helfer packen an und bereiten die Sanierung der Andreaskir­che in Nellingen vor. Unter anderem muss der Putz abgeschlag­en werden. Pfarrerin Sandra Baier ist auch dabei.
 ??  ?? Unterstütz­ung: Viele bringen ihr eigenes Werkzeug mit.
Unterstütz­ung: Viele bringen ihr eigenes Werkzeug mit.
 ??  ?? Heinz Wittlinger will für die Kirchengem­einschaft einstehen.
Heinz Wittlinger will für die Kirchengem­einschaft einstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany