Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Veronika Uhl ist Regieassistentin
Schauspielerin aus Frankenhofen im Naturtheater Hayingen bei „Hans im Glück“dabei
HAYINGEN - Wenn im Hayinger Naturtheater von 8. Juli bis 2. September jeden Sonntag und einmal am Mittwoch sowie zweimal am Samstag immer nachmittags um 14.30 Uhr das Kinderstück „Hans im Glück“über die Bühne geht, ist Veronika Uhl aus Frankenhofen mit dabei. Als Regieassistentin hat sie eine ganz schöne Menge Arbeit damit.
Veronika Uhl von der Augustenhöhe in Frankenhofen ist staatlich geprüfte Schauspielerin. Ausgebildet wurde sie von 2010 bis 2013 an der Internationalen Schauspielakademie CreArte Stuttgart. Von 2014 bis 2017 war sie mit dem TourneeTheater Stuttgart als Friseurin Sandy in der Ehekomödie „Seitensprung für zwei“unterwegs und ist damit auch schon in der Granheimer Albhalle vor vollem Haus aufgetreten. Mehrfach hat sie schon Rollen bei dem für seine Heiterkeitserfolge bekannten Theater Frankenhofen übernommen und das Jahreskonzert des Musikvereins Frankenhofen szenisch belebt.
Somit handwerklich versiert steht Veronika Uhl auch als Regieassistentin beim Naturtheater Hayingen auf dem richtigen Platz. Der Regieassistent arbeitet eng mit dem Regisseur einer Produktion zusammen. Zu den Hauptaufgaben der Assistenz zählt die Interaktion mit allen Darstellern und übrigen Mitarbeitern an einer Produktion, stets nach Anweisung und Leitung des Regisseurs.
Die Betreuung aller Proben ist eine weitere Aufgabe der Regieassistenz. Dazu führt der Assistent ein Regiebuch, in dem in jeder Phase der Proben die wichtigsten, dramaturgisch bedeutsamen Aktionen der Schauspieler und alle Vorgänge auf der Bühne notiert werden. Wachen Auges stand Veronika Uhl am Samstagnachmittag vor Katharina Müllers Bühnenbild im Tiefental den Darstellern der geprobten Szenen mit dem Textbuch gegenüber und kontrollierte den Ablauf in Hinblick auf bestmögliche Effizienz von Handlung und Sprache. Sie korrigierte noch nicht perfekt sitzende Details und gab Hilfe bei Phasenüberbrückungen und im Anfangsstadium der Erarbeitung des Stücks unvermeidlichen Textaussetzern.
„Die Szene mit der Kuh müssen wir verschieben“, griff das Regieteam Silvie Marks und Johannes Schleker in das deshalb ins Stocken geratene Geschehen ein, weil ein dafür engagiertes Rindvieh zu Beginn des ihm und Hauptdarsteller Florian Stefanz vorbehaltenen Auftritts nicht zur Stelle war. Das gehörnte Tier hatte sein Weideglück außerhalb der in ein wunderschönes Stück Natur eingebetteten Szenerie gesucht, wurde allerdings innerhalb kurzer Zeit durch einen Teil der zahlreichen Mitwirkenden aufgetrieben und sah dann artgerechten Blicks seinem Schicksal als Handelsobjekt entgegen. Einen wesentlich muntereren Eindruck hinterließ ein Pferd, das eine Fürstin zuvor um einen Goldklumpen eingetauscht hatte. Den hatte sich Hans laut der Brüder Grimm sieben Jahre lang redlich verdient, in der Bearbeitung des Sujets durch Johannes Schleker und Silvie Marks hingegen in einer Glücksshow gewonnen.
Gleich bleibt in der Hayinger Inszenierung die übliche Vermögenshingabe gegen minderwertige Gegenleistung, bis außer Glück nichts übrig bleibt. Man merkt, der Ursprung der Geschichte liegt im Wertschöpfungsprozess. Bühnensprache ist im Hayinger Theater erstmals Hochdeutsch, allerdings vorwiegend in einer Fassung, die hierzulande dafür gehalten wird und die laut Regie „produktionsbedingt Spuren von Schwäbisch enthalten“kann. Das hat schon seine Richtigkeit, ebenso dass hier lebendige Tiere eine Rolle spielen. Es heißt ja nicht umsonst Naturtheater und ist in seiner paradiesischen Umgebung meilenweit von barocken Jenseitsvorstellungen entfernt.
Gespielt wird normalerweise bei jedem Wetter. Im Regen stehen gegebenenfalls die Schauspieler
Premiere von „Hans im Glück“ist am 8. Juli 2018 um 14.30 Uhr, Kartenvorverkauf unter TelefonNummer 07386 / 286