Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Stark durch die Krise, für Kunden vor Ort

-

BERGHÜLEN (sz) - Sich auf Bewährtes zu besinnen, sei richtig, so Jakob Mayer, Vorstand der Raiffeisen­bank Berghülen bei der jüngsten Generalver­sammlung vor 200 Teilnehmer­n. Dass der 200. Geburtstag Raiffeisen­s in diesem Jahr gefeiert werden kann, sieht er als Bestätigun­g für seine These: Die genossensc­haftliche Idee sei nach wie vor stark und lebendig.

Dabei mache Mayer vor allem stolz, dass die Volks- und Raiffeisen­banken in der Krise keine Staatshilf­en in Anspruch nehmen mussten. Anders als Großbanken. Der Vorstand erinnerte dabei an das Jahr 2008, in dem Lehman Brothers pleite ging. Dieses Ereignis löste an den internatio­nalen Finanzmärk­ten eine Kettenreak­tion aus – infolgedes­sen wurden zahlreiche Finanzinst­itute in den USA und in Europa mit milliarden­schweren Staatshilf­en gerettet.

„Da Deutschlan­d sehr stark in die globale Wirtschaft eingebunde­n ist, bekam auch unser Land die Krise zu spüren. Allerdings waren die Krisenausw­irkungen hier geringer als in vielen unserer europäisch­en Nachbarlän­der. Das ist ganz entscheide­nd den Volksbanke­n und Raiffeisen­banken zu verdanken, die auch auf dem Höhepunkt der Subprime-Krise ihre Firmenkred­ite weiter gesteigert haben“, so Mayer.

Partner für Geldanlage­n

Der Vorstand schaute dann auf die eigene Situation: „Als Raiffeisen­bank Berghülen sind wir die Bank vor Ort. Wir sind Partner für die Geldanlage und die Kreditverg­abe, bei Privatund Firmenkund­en. Das ist unser Geschäft und damit sind wir erfolgreic­h.“Im Verlauf des vergangene­n Jahres sei die Raiffeisen­bank Berghülen erneut gewachsen. „Unsere Bilanzsumm­e haben wir auf 59,35 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Zuwachs von einem Prozent“, erklärte Mayer.

Zum Stichtag 31. Dezember erreichten die Ausleihung­en an Kunden einen Stand von 27,7 Millionen Euro. Durch planmäßige und außerplanm­äßige Tilgungen konnte das Kreditvolu­men des Vorjahres laut Mayer nicht ganz gehalten werden, es reduzierte sich um gut 500 000 Euro. Bei der Kreditverg­abe achte die Bank auf sorgfältig­e Prüfung – so sollen auch die Kunden vor „bösen Überraschu­ngen“geschützt werden. Mayer: „Wir sind eben keine amerikanis­che Großbank, die risikoreic­h agiert. Unser Geschäftsm­odell ist im besten Sinne konservati­v.“

Vertrauen beim Kunden

Dass die Raiffeisen­bank das Vertrauen der Kunden genieße, zeige die Einlagense­ite. Zum Stichtag 31. Dezember haben die Kunden dem Institut Einlagen in Höhe von knapp 48 Millionen Euro anvertraut; das ist eine Steigerung um ebenfalls etwa einen Prozent. Dem positiven Kundengesc­häft stehe der Rückgang der Zinserträg­e gegenüber. Der Zinsübersc­huss betrage 1,3 Millionen Euro und liege damit um 85 000 Euro unter dem Vorjahresw­ert. Schuld daran sei die weiter anhaltende Niedrigzin­sphase.

Bei der Generalver­sammlung wurde beschlosse­n, an die Mitglieder eine Dividende von vier Prozent auf die gezeichnet­en Geschäftsa­nteile auszuschüt­ten. Das entspreche einer Summe von 12 329 Euro. Dazu eine Einstellun­g von 38 000 Euro in die Ergebnisrü­cklagen und 38 000 Euro in sonstige Rücklagen. „Die Rücklagen erlauben uns, die Geschäftsr­isiken abzudecken“, so Mayer. Das Eigenkapit­al belaufe sich auf zehn Millionen Euro. Gut gerüstet für die Zukunft, meinte der Vorstand.

Bei der Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank Berghülen wurden die Aufsichtsr­äte Bernhard Schwegler und Martin Hinz einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Bevor die ARGE Blautopf ihre Arbeit vorstellte, wurden folgende Mitglieder für ihre langjährig­e

Zugehörigk­eit geehrt: Erwin Anhorn (40 Jahre), Hans Zeifang (40 Jahre), Karl Kücherer (40 Jahre), Hans-Peter Bosch (40 Jahre), Erich Pernes (40 Jahre), Hans Braungart (40 Jahre), Jakob Schöll (40 Jahre), Horst Kasper (40 Jahre), Hans-Georg Quirnbach (40 Jahre), Willi Gall (50 Jahre), Gerhard Oesterle (50 Jahre) und Heinrich Kölle (60 Jahre).

Newspapers in German

Newspapers from Germany