Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Supermarkt eröffnet in der Ulmer Innenstadt
Kleidung und Schuhe gibt es in Ulms Innenstadt an jeder Ecke – Seite Donnerstag gibt es auch einen Supermarkt
ULM - Wer in der Ulmer Innenstadt den Einkaufsbummel mit den nötigsten Besorgungen verbinden will, tut sich schwer: Außer einem eher versteckt liegenden Norma in der Herrenkellergasse sowie Feneberg in der Neuen Straße haben sich Supermärkte und Discounter rund ums Münster weitgehend verabschiedet. So richtig massiv waren Milch, Butter und Co noch nie in der Ulmer Innenstadt vertreten. Doch mit dem Aus für Edeka im Untergeschoß von Galeria Kaufhof sowie für den Netto am Münsterplatz wurde es ganz dünn.
„Das ist viel zu wenig“, beklagt Citymanager Henning Krone. Ulm hätte für seine Größe im Vergleich zu anderen Städten überproportional wenig Supermärkte. Und das sei schlecht. Denn Supermärkte hätten mehrere wichtige Funktionen in einer Einkaufsstadt wie Ulm. Neben der wichtigen Nahversorgung der Anwohner sei es auch wichtig, den „Shopping-Besuchern“aus dem Umland die Möglichkeit zu geben, Alltagsbesorgungen beim Bummeln zu erledigen.
Seit Donnerstag tritt eine erste Linderung ein: Im Ex-Netto eröffnet Kauffrau Janine Kirkamm Ulms ersten Rewe City Markt. „Das ist sehr, sehr wichtig“, sagt Krone. Aber immer noch zu wenig für eine Stadt wie Ulm. Selbst nach der Eröffnung des Edeka in den Sedelhöfen sieht Krone noch Bedarf an einem innerstädtischen Discounter.
Markt in kleister Nische
Wie am neuen Markt zu erkennen ist, sucht Rewe als einer größten Handelskonzerne Deutschlands, in Ulm selbst die kleinsten Nischen: Mit nur 375 Quadratmetern ist der Laden am Münsterplatz einer kleinsten Rewe in ganz Süddeutschland. „Ich kenne nur einen in Heidelberg in ähnlicher Größe“, sagt Thomas Fritz, der Vertriebsleiter der Region Südwest. Mit Ulms ersten „Rewe City Markt“erlebe der Tante-Emma-Laden ein Comeback.
Ziel der selbstständigen ReweKauffrau Kirkamm ist es, auf kleinem Raum bei 8000 verschiedenen Artikeln jeden Geschmack zu bedienen. Die Palette reicht vom exklusiven irischen Angus-Rind bis hin zur billigen Nudelsuppe.
Für Janine Kirkamm erfüllt sich mit der Eröffnung ihres ersten eigenen Rewe-Marktes auch ein Traum: „Das wollte ich schon immer“, sagt die 34-Jährige. Im Einzelhandel kenne sie sich aufgrund vielfältiger Tätigkeiten aus.
Ab September wird Rewe einen prominenten und zugkräftigen Nachbarn bekommen: Die US-Kaffeehauskette Starbucks zieht ein. Im Gegensatz zu Kooperationen von Rewe und Starbucks im Norden der Republik werde es in Ulm keine Zusammenarbeit zwischen den beiden Geschäften geben. Wie schon beim Vorgänger-Discounter Penny führt der Weg in die Lebensmittelwelt auf Rolltreppen abwärts ins Untergeschoss. Starbucks hingegen wird über eine eigene Tür ebenerdig zu erreichen sein. Als einen positiven Indikator für die Zugkraft von Ulms Innenstadt wertete wie berichtet die Ulmer Industrie- und Handelskammer die geplante Ansiedlung einer Starbucks-Filiale