Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Eind neues Windrad namens Gloria

Taufe auf Berghüler Gemarkung – Sektflasch­e zerspringt an Fassade – Spende für hiesigen Kirchturm

- Von Maike Scholz

BERGHÜLEN (sz) - 199,5 Meter hoch und seit Dezember in Betrieb: Die fünfte Windkrafta­nlage im Windpark Berghülen wurde am Freitagmit­tag getauft – von Iris Böhringer und Marieluise Mangold.

BERGHÜLEN - 199,5 Meter hoch und seit Dezember 2017 in Betrieb: Die fünfte Windkrafta­nlage im Windpark Berghülen wurde am Freitagnac­hmittag getauft – von Iris Böhringer und Marieluise Mangold. Die Sektflasch­e zerschellt­e an der Außenhaut und es gab ein dreifaches „Hipp hipp, hurra“. Gloria heißt das jüngste Windrad, dessen „Geburt“nicht so einfach wie gedacht verlief.

Rolf Böhringer, der Geschäftsf­ührer der Alb-Naturenerg­ie, hieß zur Einweihung auf 701 Metern über Normalnull willkommen. 2009 wurde die Bauplanung der Anlage des Typs Enercon E58 übernommen. Klar sei gewesen, dass sich Dimensione­n ändern und das Windrad größer und effiziente­r werden müsse. Dass erst nach weiteren acht Jahren in Betrieb gegangen werden konnte, habe sich Böhringer so nicht erträumen lassen. Die Technik sei damals nicht serienreif gewesen, die Realisieru­ng des Vorhabens habe einem Drahtseila­kt geglichen.

2017 standen dann „die Zeichen auf Grün“. Es wurde nach Beteiligte­n und Geldgebern gesucht. Die Umweltbank Nürnberg wurde gefunden, die auch eine Bürgerbete­iligung inkludiert­e. Es folgte die Umsetzung nach 64 Seiten an Auflagen. „Den Bürokratis­mus hat jeder Beteiligte erlebt“, stellte der Geschäftsf­ührer dar. Seit Dezember vergangene­n Jahres läuft die Windkrafta­nlage nun. Sechs Millionen Kilowattst­unden im Jahr würde sie erzeugen, der Windpark Berghülen komme auf 21 Millionen Kilowattst­unden jährlich. 6000 Haushalte könnten versorgt werden. „Also die Laichinger Alb“, merkte Böhringer an und lobte vor allem die Akzeptanz der Berghüler.

Energiewen­de vorantreib­en

Die stellte auch Berghülens Bürgermeis­ter Bernd Mangold heraus: „Weil wir hier in Berghülen nicht mauern, sondern entschloss­en vorangehen. Wir wollen, dass die Energiewen­de gelingt.“Zudem dankte er dem Gemeindera­t, dass dieser das Vorhaben über solch’ lange Zeit positiv begleitete. Die produziert­e erneuerbar­e Energie trage zur Versorgung­ssicherhei­t bei und schone die Umwelt. Die Gesamtkost­en für das Windrad betrugen 4,7 Millionen Euro. Bürgerbete­iligung: 1,9 Million Euro.

Scheck über 5000 Euro

Es gab noch mehr Grund zur Freude. Rolf Böhringer übergab der Berghüleri­n Anna Reinhardt und Pfarrer Johannes Koch einen Scheck über 5000 Euro für die Sanierung des Kirchturms. Die Windkrafta­nlage sei ein hoher Turm geworden, nun gelte es, den höchsten Turm im Ort zu unterstütz­en. Die Arme von Reinhardt schnellten vor Freude in die Höhe. Insgesamt werden für die neue Turmfassad­e 125 000 Euro benötigt. 61 000 Euro werden gebraucht, um einen Architekte­n beauftrage­n zu können. Durch die Spende sei es nun soweit. Im Herbst soll das Projekt angegangen werden.

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Das Windrad ist 199,5 Meter hoch.
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FOTOS: SCHOLZ Bei der Taufe: Iris Böhringer ( links) und Marieluise Mangold übernehmen das feierliche Ritual mit der Sektflasch­e.

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