Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Laichinger Erntebittg­ottesdiens­t am Sonntag eine Stunde später

- FOTO: LÄNGE

LAICHINGEN (sz) - Vor 200 Jahren – 1816 – gab es Frost im Juli und jeden Monat schneite es mindestens einmal bis auf 800 Meter Meereshöhe – weshalb das Jahr 1816 auch das Jahr ohne Sommer genannt wird. Was war geschehen? Auf der Insel Sumbawa in Indonesien war 1815 der Vulkan Tambora ausgebroch­en. Riesige Aschewolke­n stiegen bis zu 43 Kilometer in die Höhe, 140 Milliarden Tonnen Asche verdunkelt­en die Sonne. Die Asche in der Atmosphäre brachte im Folge- jahr auf der Nordhalbku­gel einen vulkanisch­en Winter, der in Europa – und vor allem hier in Süddeutsch­land – große Hungersnöt­e verursacht­e, das sogenannte „Jahr ohne Sommer“. König Wilhelm I. von Württember­g hat im Mai 1817, als der Hunger und die Not am größten waren, seinen Untertanen empfohlen: Betet. Damit waren die Erntebittg­ottesdiens­te und Erntebitts­tunden, die seit 200 Jahren in der Evangelisc­hen Landeskirc­he gefeiert werden, eingeführt. Am kommen- den Sonntag, 8. Juli, feiert die evangelisc­he Laichinger Kirchengem­einde den diesjährig­en Erntebittg­ottesdiens­t, sie teilt mit: „Wir bitten Gott um das tägliche Brot und eine gute Ernte in diesem Jahr.“Beachtet werden sollte, dass der Erntebittg­ottesdiens­t eine Stunde später beginnt, um 10.30 Uhr, „damit es für die Landwirte nach der Stallarbei­t zeitlich nicht gar so eng wird bis zum Gottesdien­st. Das Foto zeigt Daniel Mack bei der Maisernte.

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