Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ein Jahr Welterbe: Mehrere Aktionen stehen an
BLAUBEUREN (sz) - Ein Jahr ist bereits seit der Sitzung des UNESCOWelterbe-Komitees am 9. Juli 2017 in Krakau und der Ernennung der sechs Fundhöhlen der Eiszeitkunst im Achtal und Lonetal zum Welterbe der Menschheit vergangen. Die Anerkennung als Weltkulturerbe hat für große Aufmerksamkeit gesorgt und wird laut Mitteilung von den Akteuren als wichtiger Impuls für die ganze Region gesehen. Dieser Impuls zeigt sich bereits in einem Anstieg der Besucherzahlen bei den Präsentationsorten und bei Höhlenführungen.
Nachhaltiger Tourismus ist Ziel
Ziel sei, mit nachhaltigem Tourismus die Fundorte und Funde der Eiszeitkunst den Menschen nahezubringen. Was hat sich im ersten Jahr nach der Anerkennung getan? Landrat Heiner Scheffold, Sprecher des Steuerungskreises der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung, erklärte dazu: „Die Herausforderung besteht darin, die beiden Täler, die Fund- und Präsentationsorte sowie die einzelnen Akteure der Region eng miteinander zu vernetzen, sich als einheitliche touristische Destination zu zeigen und letztlich das Thema Eiszeitkunst den Besucherinnen und Besuchern erlebbar und attraktiv zu präsentieren. Da sind wir auf vielen Gebieten gut vorangekommen.“Scheffold verwies dabei auf das einheitliche Design und das neue nationale Welterbelogo, das in Arbeit befindliche touristische Leitsystem für das Ach- und Lonetal und die Präsentationsorte, die Ausbildung von Gästeführern oder die in der Umsetzung befindlichen eiszeitlichen Themenwege. Scheffold sagte weiter: „Die Netzwerkarbeit läuft für unsere Dachmarke Weltkultursprung seit Mai nun auch mit einer hauptamtlich und professionell besetzten Geschäftsstelle.“
Schritt für Schritt
Einen Zusammenschluss aller Akteure der Region gibt es laut Mitteilung bereits seit 2014 als Arbeitsgemeinschaft der Dachmarke Weltkultursprung. Anfang des Jahres 2018 hatten die Landräte Heiner Scheffold (Alb-Donau-Kreis) und Thomas Reinhardt (Heidenheim) sowie Oberbürgermeister Gunter Czisch (Ulm) eine vertragliche Grundlage für die Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung geschaffen und die Finanzierung einer gemeinsamen Geschäftsstelle vereinbart.
Ein wichtiger Schritt war im Mai dieses Jahres außerdem der Beschluss eines einheitlichen Designs und eines nationales Welterbelogos. Die offizielle Bezeichnung „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“werde zur einheitlichen Erkennungsmarke. Dieses neue Design werde in einem neuen Informationsund Beschilderungssystem umgesetzt, das sich einheitlich über beide Täler (Ach- und Lonetal) erstrecke. Zusätzlich sollen Gäste künftig bereits an der Autobahn auf das UNESCO-Welterbe hingewiesen und werden.
Die Idee, bekannte Musiker und Künstler zu den Fundorten der ältesten Musikinstrumente der Welt zu führen, wird weiter verfolgt. In Kooperation mit Radio7 ist geplant, an den Höhlen weitere Musik-Events anzubieten.
Aktionen zum Jahrestag
Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren lädt am Sonntag, 8. Juli, kostenlos zu zwei Führungen ein: Die Welterbeführung um 14.30 Uhr und eine Familien-Welterbeführung um 15.30 Uhr. Das Thema der Steinzeitwerkstatt (von 14 bis 17 Uhr) im Urgeschichtlichen Museum lautet „Archäotechnik: Hobel aus Feuerstein selber machen“.
Im Archäopark-Vogelherd bei Niederstotzingen geht es am Samstag, 7. Juli, speziell um das Thema „Die Küche der Eiszeitjäger: Paläoernährung“– ab 10.30 Uhr mit dem Archäoguide Holger Müller. Am Sonntag, 8. Juli, werden zudem zwei öffentliche Führungen angeboten – um 13 und 15.30 Uhr.
Weitere Informationen rund um das Welterbe finden Interessierte unter www. weltkultursprung. de und www. iceageart. de. Rad- und Wanderwege zu den Höhlen gibt es unter www. tourismus. albdonau- kreis. de