Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So sehen Sieger aus
Feuerwehr Merklingen sichert sich Leistungsabzeichen in Gold.
RISSTISSEN (kö/msc) - Ein Riesenaufgebot von Feuerwehrfahrzeugen beim Wasserturm in Rißtissen zeigte: Dort waren 48 Feuerwehren aus dem Kreis, eine aus dem Kreis Biberach und eine aus dem Kreis Reutlingen dabei, ihre Leistungsstärke unter Beweis zu stellen. Je nach Stärke legten sie das Leistungsabzeichen in Bronze, Silber oder Gold ab.
Für Bronze war ein Löschangriff in einer vorgegebenen Zeit gefordert, für Silber außerdem eine technische Hilfeleistung und bei Gold kam noch eine theoretische Prüfung dazu, erklärte Kreisbrandmeister Ralf Ziegler. Gruppenführer Fabian Schwarzmann von der Feuerwehr Schelklingen strahlte nach dem Löschangriff „super gelaufen, auch mit der Zeit“, fand er. Auch Gerhard Missel, Feuerwehrkommandant der Wehr aus Hausen am Bussen, war mit dem Löschangriff seines Trupps, der aus vier Männern seiner Wehr und weitere Kameraden aus Munderkingen bestand, zufrieden: „Sonst dürften wir nicht weitermachen“, sagte Missel, als sich die Mannschaft für die technische Hilfeleistung vorbereitete. Dabei musste ein Mast für die Ausleuchtung eines Einsatzortes aufgebaut werden. Aus einem Unfallauto sollte eine verletzte Person befreit werden, ausnahmsweise durch die Tür. Der Einsatz von Rettungsschere und Spreizer wurden an einem besonderen Gerät geprüft. Feuerwehrgeräte sowie Löschmittelkanister mussten an einer Leine befestigt nach oben gezogen werden, wo sonst die Schaukeln vom Spielplatz hängen.
Merklinger Kommandant ist stolz
So auch das Szenarium für die Merklinger Einsatzkräften. Die beiden Gruppen aus Merklingen jubelten am Ende: Sie holten sich das Leistungsabzeichen in Gold. Rainer Voigtländer, der Kommandant der Feuerwehr Merklingen, zeigte sich stolz und meinte: „So sehen Sieger aus!“. Dabei drückte er auf den Auslöser seiner Kamera und hielt den Moment im Bild fest. Die Merklinger Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Nellinger Kamerad hatten sich gemeinsam seit Februar auf die Prüfungen für das Leistungsabzeichen in Gold vorbereitet. Immer wieder wurden die simulierten Szenarien durchgegangen, eingeprägt und Abläufe beschleunigt. Die Merklinger sind schnell, schaffen die Prüfungsinhalte unter den vorgegebenen acht Minuten. Dennoch waren sie sich immer bewusst: Bei der Prüfung kommt Aufregung hinzu, schnell kann etwas unerwartet passieren und die Zeit „davon rennen“. Nach und nach sind die Merklinger Feuerwehrmänner zu einem eingespielten Team geworden. Die Übung würde nicht nur bei der Vorbereitung für das Leistungsabzeichen sondern auch für den Einsatz helfen. Denn dann müssen die Grundvoraussetzungen sitzen, schließlich gehe es um Sekunden. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte müssen sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen können.
Jeder Handgriff wurde so auch von den Schiedsrichtern kontrolliert. Fünf waren bei jeder Gruppe dabei. Wer welche Arbeiten ausführte, war bei der Anmeldung der Gruppe ausgelost worden, jeder musste also alles können, für Atemschutzaufgaben wurden aber nur die eingesetzt, die auch eine entsprechende Ausbildung hatten. Lediglich Fahrer und Gruppenführer standen fest. Kreisbrandmeister Ziegler lobte: „Dieses Jahr ist der Ausbildungsstand hervorragend, aber das ist er eigentlich immer. Die Feuerwehren wollen ja auch untereinander gut dastehen. Die Durchfallquote ist sehr gering“.
Die Feuerwehr Rißtissen als Gastgeber mit Kommandant Ralf Glöggler war selbst bei den Beteiligten, kümmerte sich zusätzlich um die Versorgung ihrer Gäste und hatte die Vorbereitungen für das Leistungsabzeichen getroffen.