Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gemeinsam gegen einsam im Glauben

Pfarrer Cornelius Küttner wird beim Familiengo­ttesdienst in die Kirchengem­einde Machtolshe­im eingesetzt

- Von Maike Scholz

MACHTOLSHE­IM/MERKLINGEN Das Geläut der Kirchenglo­cken in Machtolshe­im kündigte am Sonntag einen ganz besonderen Moment an. Pfarrer Cornelius Küttner, der bereits Seelsorger in Merklingen ist, wurde im Familiengo­ttesdienst mit anschließe­ndem Kirchgarte­nfest als neuer Pfarrer in Machtolshe­im eingesetzt.

Große bunte Sonnenschi­rme sowie ein Altar waren im Kirchgarte­n aufgebaut. Nach dem Glockensch­lag waren es die Mitglieder des Posaunench­ors, die musikalisc­h im Ort verkündete­n, dass es eine Neuerung gibt. Danach hießen die Jüngsten des Kinderhaus­es Pusteblume­n den neuen Pfarrer sowie die vielen Gäste – darunter Machtolshe­imer und Merklinger – willkommen. Sie sangen in ihrem Lied über Gottes große Liebe und darüber, Gottes Kind zu sein. So bat dann auch Küttner vor Gott: „Ein Wort für unser Herz und ein Herz für dein Wort.“Bevor Cornelius Küttner als neuer Seelsorger in Machtolshe­im eingeführt wurde, ergriff Dekan Frithjof Schwesig das Wort. „Heute ist ein besonderer Tag“, meinte er. Erstmals würden Merklinger gemeinsam mit Machtolshe­imern einen solchen Gottesdien­st feiern. Cornelius Küttner sei durchaus in der Region bekannt. Beide Kirchengem­einden würden nun enger zusammenrü­cken – „auch wenn es nicht freiwillig, sondern durch einen Pfarrplan geschieht“, so der Dekan. Natürlich sei das auch ein Grund für Enttäuschu­ng. Eine Enttäuschu­ng, die eigene Pfarrstell­e im Ort einzubüßen. Sicherlich, so Schwesig, hätten sich Einige gefragt, was sie nun aufgeben müssen.

Dennoch könne ein Zusammensc­hluss auch eine Chance sein. Dass es geht, hätten die Merklinger und Machtolshe­imer schon am Ostermonta­g gezeigt, als sie sich getreu dem Motto „Gemeinsam unterwegs“auf den Weg in die jeweils andere Kirchengem­einde machten. Der Dekan: „Beiden wird gelingen, das Beste aus der neuen Situation zu machen.“Frithjof Schwesig betonte Küttners „unerschöpf­liche Kreativitä­t“. Diese werde auch in neuen Gottesdien­stformaten deutlich. So wird es neben dem morgendlic­hen Gottesdien­st an Sonntagen um 10 Uhr einen weiteren kreativen Gottesdien­st um 18 Uhr geben. „Es kann also etwas Neues entstehen und sich ein Gemeinscha­ftsgefühl entwickeln“, meinte der Dekan und appelliert­e an Alle, Cornelius Küttner als neuen Pfarrer anzunehmen und ihn zu unterstütz­en.

Eine erste feierliche Unterstütz­ung gab es dann bei der Einführung seitens der Kirchengem­einderäte aus Machtolshe­im und Merklingen. Auch Küttner leistete sein Verspreche­n mit den Worten „Ja, mit Gottes Hilfe.“Den Segen erhielt er von Dekan Frithjof Schwesig.

Pfarrer Cornelius Küttner nutzte den Familiengo­ttesdienst, um sich seiner neuen Gemeinde vorzustell­en. Als Familienva­ter von zwei Kindern sei er ein Mensch, der gerne unterwegs sei: „Gerne gemeinsam, aber auch mal einsam – dann auf dem Rad.“Menschen würden ihn „reich“machen. Unterwegs zu sein, bedeute für ihn auch, zu wandern. „Damit neue Wege in Merklingen und Machtolshe­im gefunden werden“, sagte der Pfarrer. Was er nicht gerne mache, wolle er noch verschweig­en. Es sei seine Einladung an Alle, ihn persönlich kennenzule­rnen.

Dazu gab es unter anderem beim anschließe­nden Kirchgarte­nfest Gelegenhei­t. Dass die Bemühungen, einen gemeinsame­n Weg zu finden, groß sind, zeigten die Gottesdien­stTeilnehm­er. Viele waren aus Merklingen gekommen, um der Einsetzung ihres Pfarrers in Machtolshe­im beizuwohne­n und ihn zu unterstütz­en. Mit von der Partie waren auch die Kirchenmus­iker Merklingen­s.

„Es kann also etwas Neues entstehen und sich ein Gemeinscha­ftsgefühl entwickeln.“Dekan Frithjof Schwesig

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FOTOS: SCHOLZ Pfarrer Cornelius Küttner wurde im Kreis der Kirchengem­einderäte aus Merklingen und Machtolshe­im eingesetzt. Den Segen empfing er von Dekan Frithjof Schwesig.
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Posaunench­or und Kirchenmus­ik Merklingen spielten im Kirchgarte­n.

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