Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit Michael Weber kommt der erste Bewerber

Bürgermeis­terwahl in Heroldstat­t: Der 41-Jährige will als Rathausche­f mitten unter den Menschen sein

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Die Gemeinde Heroldstat­t hat den ersten Bewerber für die frei gewordene Bürgermeis­terstelle. Der 41-jährige Michael Weber aus Burladinge­n möchte der neue Bürgermeis­ter in Heroldstat­t werden. Er stellt sich damit am Sonntag, 30. September, den Wählern. Michael Weber ist Diplom-Verwaltung­swirt und arbeitet derzeit im Mössinger Rathaus, wo er Sachgebiet­sleiter für den Bereich Familie, Bildung und Kultur ist. Ihn reize sehr die Bürgermeis­terstelle und die neue Herausford­erung. Am heutigen Vormittag wird er seine Bewerbungs­unterlagen in den Briefkaste­n im Rathaus einwerfen und gleich seine ersten Flyer in der Gemeinde verteilen.

„Gemeinsam mit den Bürgerinne­n und Bürgern die Zukunft der Gemeinde gestalten“, das will Kandidat Michael Weber. Heroldstat­t möchte er weiter voranbring­en und behutsam weiterentw­ickeln. Und weshalb ausgerechn­et Heroldstat­t? „Weil ich den Ort mit meiner Familie schon mehrere Male besucht habe und wir uns einig sind. Hier gefällt es uns, hier zu kandidiere­n, ist die richtige Entscheidu­ng.“Heroldstat­t kennt der Bewerber recht gut. Er hat die Gemeinde schon mehrmals besucht: Beim Backhausho­ck in Sontheim mischte er sich unter die Festbesuch­er. Seine Absicht, in Heroldstat­t zu kandidiere­n, stehe schon seit längerer Zeit fest.

Einen guten und fairen Kontakt mit allen Bürgern will Michael Weber, der davon überzeugt ist, für den Bürgermeis­tersessel in Heroldstat­t der geeignete Mann zu sein: Denn er bringe sehr viel Berufserfa­hrung – gerade in der Verwaltung – mit. Mehr als 15 Jahre Berufsprax­is in der Kommunalve­rwaltung in Leitungspo­sitionen, Studium an der Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsbur­g, nebenbei noch das Studium „Öffentlich­es Management“an der Universitä­t Kassel, zwischendu­rch ein Jahr Dozent an der Verwaltung­sschule Baden-Württember­g, das ist sein berufliche­r Werdegang.

Mann aus dem Filstal

Geboren ist Michael Weber in Göppingen, aufgewachs­en ist er in Gingen/Fils, wo er auch die Grundschul­e besuchte. Nach dem Realschula­bschluss in Süßen absolviert­e er eine Ausbildung für den mittleren Polizei-Bereitscha­ftsdienst bei der Polizeidir­ektion Göppingen. Im Streifendi­enst war er dann tätig und holte die Fachhochsc­hulreife über das Telekolleg nach, ehe er sich für das Verwaltung­sstudium an der Fachhochsc­hule in Ludwigsbur­g entschied. Sein Praktikum legte er bei der Stadtverwa­ltung in Eislingen ab.

Webers erste Stelle als DiplomVerw­altungswir­t war als 25-Jähriger beim Landratsam­t Göppingen bei der Kfz-Zulassungs­stelle, die er einige Jahre leitete. Von 2007 bis 2015 hatte er dann in Trochtelfi­ngen das Amt des Hauptamtsl­eiters inne mit der Funktion des innerdiens­tlichen Stellvertr­eters des Bürgermeis­ters. „Ich war in Trochtelfi­ngen zuständig für eigentlich fast alles, zum Beispiel für Standesamt, Feuerwehr und Vereine“, erklärt er. Seit dem 1. April 2015 ist Michael Weber der Leiter des Sachgebiet­s Familie, Bildung und Kultur bei der Stadt Mössingen und dabei für die konzeption­elle Weiterentw­icklung und den Ausbau der Kindertage­sbetreuung und die Entwicklun­g der Jugend- und Seniorenar­beit zuständig. Da sei er in ständigem Kontakt mit den Schulen, Kindergart­en und dem Jugendrefe­rat, erläutert er.

Seit 2007 lebt die Familie Weber mit ihren Kindern Sophie (12) und Julian (3) im Burladinge­r Stadtteil Stetten. Seine Frau Heike Weber arbeitet halbtags im Steinhilbe­ner Kindergart­en. Gezielt wolle er der Bürgermeis­ter einer kleineren Gemeinde werden, betont der Bewerber. Auf die Frage, ob ihm die kleine Verwaltung der etwa 2800 Einwohnerg­emeinde nicht eine Nummer zu klein sei, erwidert Michael Weber: „Im Gegenteil. Wenn man sich um viele Bereiche kümmert, kommt man auch in vielen Bereichen mit den Menschen in Kontakt.“So könne er ein Bürgermeis­ter „mitten unter den Menschen sein, so wie ich es mir wünsche“. Das sei ihm wichtig. Bürgermeis­ter zu werden, sei schon immer sein Wunschziel gewesen. Deshalb habe er sich schon einmal mit 28 Jahren als Bürgermeis­ter in Lauterstei­n im Landkreis Göppingen beworben, sei aber nicht zum Zuge gekommen. Doch 34 Prozent im ersten Wahlgang bei vier Kandidaten sei gar nicht so schlecht gewesen, meint er heute schmunzeln­d. Auf jeden Fall sei die Wahl eine gute Erfahrung für ihn gewesen.

„Hier zu kandidiere­n, ist die richtige Entscheidu­ng.“Bewerber Michael Weber

Kontakt mit Menschen wichtig

Der Kontakt mit den Menschen sei ihm ganz wichtig. Er suche das Gespräch mit den Menschen. Bereits an diesem Sonntag sei er in Heroldstat­t anzutreffe­n: Bei der Sportwoche des SC Heroldstat­t werde er am Sonntagvor­mittag auftauchen und vielleicht als begeistert­er Schütze einige Schüsse beim Heroldstat­t-Pokalschie­ßen wagen. Zudem wandert und schwimmt er gerne und teilt mit seiner Tochter ein großes Hobby: Sie mögen den Kampfsport Kung Fu. Die Familie Weber ist Mitglied im Schwäbisch­en Albverein und Michael Weber freut sich, dass es in Heroldstat­t gleich zwei Albvereine gibt.

Dass er in der Kommunalpo­litik auf „die lebendige Gemeinscha­ft im Ort, auf die Ehrenamtli­chen in Vereinen, Kirchen und Feuerwehr baut“, sei für ihn selbstvers­tändlich, „aus Erfahrung und Überzeugun­g“, betont der 41-jährige Familienva­ter. Eine zentrale Aufgabe der Zukunft sieht er in Heroldstat­t darin, die bisherigen Errungensc­haften wie die hervorrage­nde Infrastruk­tur zu erhalten und nicht zuletzt die solide Finanzlage. Die Gemeinde könne sich glücklich schätzen, seit Jahren schuldenfr­ei zu sein. Das Bahnhofspr­ojekt samt Interkommu­nalem Gewerbegeb­iet birgt nach seiner Überzeugun­g eine große Chance, und den derzeitige­n Aufbau einer Jugendfeue­rwehr findet er „einfach klasse“.

Ab Mitte August will sich Michael Weber intensiv bei seinen Bürgergesp­rächen den Bürgern Heroldstat­ts vorstellen. Wenn er in den kommenden Wochen immer wieder in Heroldstat­t unterwegs sei, freue er sich natürlich, wenn die Menschen auf ihn zugehen und ihn auch ansprechen, etwa am Sonntagvor­mittag bei der Sportwoche.

 ?? FOTO: PR ?? Der 41-jährige Michael Weber möchte Bürgermeis­ter in Heroldstat­t werden. An diesem Samstag wird er seine Bewerbungs­unterlagen in den Briefkaste­n im Rathaus werfen.
FOTO: PR Der 41-jährige Michael Weber möchte Bürgermeis­ter in Heroldstat­t werden. An diesem Samstag wird er seine Bewerbungs­unterlagen in den Briefkaste­n im Rathaus werfen.
 ?? FOTO: STEIDLE ?? Wer künftig Rathausche­f in Heroldstat­t wird und wer an diesem freien Schreibtis­ch Platz nehmen darf, darüber entscheide­n die Bürger am 30. September.
FOTO: STEIDLE Wer künftig Rathausche­f in Heroldstat­t wird und wer an diesem freien Schreibtis­ch Platz nehmen darf, darüber entscheide­n die Bürger am 30. September.

Newspapers in German

Newspapers from Germany