Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Erst treten Löwe und Elefant auf, dann Rettungshunde
Sommerfest des Seniorenkreises: Teilnehmer genießen Programm vor dem Backhaus in der Ortsmitte
MERKLINGEN - Acht Hunde, deren Herrchen, eine Menge Tempo und Cleverness: Beim Sommerfest des Seniorenkreises stellte sich die Rettungshundestaffel Ulm vor. Direkt ging es durch ein simuliertes Trümmerfeld vor dem Backhaus in Merklingen auf Vermissten-Suche.
Suche nach Vermissten
„Unsere Aufgabe ist es, vermisste Personen zu finden. 15 bis 30 Einsätze haben wir im Jahr“, erklärte die Vorsitzende Katja Feicht den Senioren. Die Ausbildung der Tiere dauere eineinhalb bis zwei Jahre. Freie Flächen, Trümmer oder Gebäude: Jeder Hund habe andere Stärken. „Unsere Arbeit steht für alle zur Verfügung, denn sie ist kostenlos. Wir gehören zur Feuerwehr“, sagte Staffel-Mitglied Irene Weyland und erklärte so auch den Grund, warum die Hundeführer mit ihren Tieren nach Merklingen gekommen sind: „Umso mehr Leute wissen, dass es uns gibt, umso stärker werden wir auch in Anspruch genommen.“Leben könnten gerettet werden. Es gebe noch einen Grund, den Mitglied Tamás Lindenfeld im Gespräch mit dieser Zeitung aufzeigte: „Wir bedanken uns, dass wir von Merklingen immer ein Waldstück zum Üben zur Verfügung gestellt bekommen.“Derzeit zähle die Rettungshundestaffel 40 Aktive und 25 Hundeführer.
Um ganz andere Tiere ging es beim Auftritt der Jüngsten des Merklinger Kinderhauses. Ihre Darbietung stand unter dem Motto „Hereinspaziert, hereinspaziert in unser Zirkuszelt“. Demnach verwandelten sich die Kinder in Löwen, Elefanten oder auch Clowns. Auch Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos) musste ran und sich im Stemmen von Gewichten mit den Kindern messen. Er gab auf und ließ sich dann vor machen, wie es geht. Sein Fazit: „Ich gehe demnächst zum Mittagessen wohl ins Kinderhaus.“So könne das Gemeindeoberhaupt „stärker“werden.
Was die Kinder noch gelernt hatten, zeigten sie den Senioren auf einer ausgerollten Matte. Da wurde durch Reifen gesprungen, ein Purzelbaum geschlagen und mit einer Polonaise durch die Reihen gezogen. Für ihren Auftritt erhielten die Kinder in der selbst gestalteten Manege von ihrem Publikum viel Applaus.
Politischer Ausblick
Bevor auf dem Vorplatz des Backhauses gegrillt wurde, stellte Kneipp die jüngsten Aktivitäten in der Kommunalpolitik vor. „An allen Ecken wird gebaut“, meinte er. Bei den Arbeiten im Siedlungsweg gehe es endlich voran. „Wir hoffen, dass bis zu Beginn der Sommerferien, der Asphalt drauf ist. Die Randsteine sind schon gesetzt“, zeigte der Bürgermeister den Stand der Dinge auf. Eine positive Nachricht für die Senioren hatte er in Sachen Retentionsbodenfilter an der Kläranlage im Gepäck. „Die Maßnahme läuft dort sehr gut.“In naher Zukunft beschäftige sich die Kommune, wie die anderen 54 Gemeinden im Alb-Donau-Kreis, mit der Abfallwirtschaft. Soll diese in kommunaler Hand bleiben oder an den Landkreis zurückgegeben werden? Diese Frage gelte es, zu diskutieren. „Der Landkreis wird die gesetzlichen Aufgaben sicherlich erfüllen“, meinte Kneipp. Zudem könnte er sich vorstelle, dass der Personalaufwand für die Gemeinde Merklingen deutlich zurückgeht, sollte der Landkreis übernehmen. Dennoch: „Egal, wie es ausgeht, es sollte ein guter Service für den Bürger sein.“Außerdem wünsche sich der Bürgermeister, dass Grüngut- und Wertstoffplatz im Ort erhalten bleiben können.
Jeden Monat wird den Senioren in Merklingen ein solches Treffen ermöglicht – mit Beteiligung und Einbindung von Vereinen, als Halbtagesoder Tagesfahrten. Im August wird es kein Treffen geben. Im September ist ein Halbtagesausflug geplant. Weitere Bilder vom Sommerfest des Seniorenkreises samt Auftritten gibt es im Internet unter
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