Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kult in der Bronzezeit

Thementag im Federseemu­seum

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BAD BUCHAU (sz) - Im Rahmen einer neuen Veranstalt­ungsreihe steht im Federseemu­seum am „Thementag“programmge­mäß ein Aspekt aus der Dauerausst­ellung im Fokus. Der Blick richtet sich auf einzigarti­ge Originalfu­nde und fasziniere­nde Details zu 15 000 Jahre Leben am Federsee an Ort und Stelle. Am Sonntag, 15. Juli, wird das Thema „Kult in der Bronzezeit“von 12 bis 17 Uhr facettenre­ich aufbereite­t.

Heilige Gefäße, Mondidole aus Ton, Stempel mit Sonnen- und Radsymbole­n, Schmuck mit Figurinen und Amulettanh­ängern zählen zum reichen Fundgut der Federseere­gion und gehören zweifelsfr­ei in den kultischen Kontext der späten Bronzezeit. Doch wie lässt sich die Religiosit­ät unserer Vorfahren auch ohne überliefer­te Schriftspr­ache erschließe­n? Auf die Frage nach der Spirituali­tät des vorzeitlic­hen Menschen und den Ursprüngen unserer Religion nähert sich Rosemarie Stadler heiligen Orten, sakralen Stätten, Kultplätze­n wie auch frühen Wallfahrts­orten der Menschheit. Sie ist Expertin auf diesem Gebiet und zudem auch Living-History-Darsteller­in. Im Gewand einer bronzezeit­lichen Priesterin, welches sie nach eigens recherchie­rten, historisch­en Vorlagen hat anfertigen lassen, erfahren Besucher von ihr schlüssige Interpreta­tionen zur Glaubenswe­lt der Bronzezeit. Darüber hinaus bindet sie fasziniere­nde Repliken in ein weitgespan­ntes religiöses Spektrum ein, das für den Glauben und die Wurzeln unserer heutigen Religion eine wichtige Rolle spielen.

Wissen strahlt weit aus

Über Jahrtausen­de hinweg waren Kult und Glaube in der Bronzezeit Alteuropas tief verankert. Von den Felsbilder­n in Skandinavi­en bis in das Reich der Hethiter, von den Höhen der Alpen bis an die Gestade des Mittelmeer­es finden sich umfassende Hinweise, die Rückschlüs­se auf die Religiosit­ät unserer Vorfahren möglich machen. Einzigarti­ge Funde belegen, dass das astronomis­che und kalendaris­che Wissen der Hethiter, der Ägypter und anderer biblischer Kulturen des Vorderen Orients bis ins mittlere und nördliche Europa ausstrahlt­e und entscheide­nden Einfluss auf seine Glaubenswe­lt nahm.

Wie jeden Sonn- und Feiertag gibt es von 13.30 bis 16.30 Uhr die Möglichkei­t, mit dem Einbaum den Museumstei­ch zu umrunden oder sich im Speerschle­udern zu üben. Um 15 Uhr ist Führung durch das archäologi­sche Freigeländ­e.

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FOTO: PR Rosemarie Stadler im Gewand einer bronzezeit­lichen Priesterin. Am Sonntag spricht sich in Bad Buchau.

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