Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Komödie: Docteur Knock

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Ein charmantes Schlitzohr, das man trotz seiner Schwächen gerne haben muss: In französisc­hen Komödien ist Omar Sy seit dem großen Erfolg mit „Ziemlich beste Freunde“auf diese Figuren quasi abonniert. Auch in „Docteur Knock“spielt er eine solche Rolle und lässt den Film somit stark von seiner Vorlage abweichen. Denn die ist ein mehrfach verfilmtes Theaterstü­ck aus dem Jahre 1923, in dem der titelgeben­de Betrüger klar größenwahn­sinnig war und keine positiven Seiten vorzuweise­n hatte.

Hier ist Knock dagegen ein Kleinganov­e, der sich zunächst erfolgreic­h als Arzt ausgibt, dann aber tatsächlic­h auch Medizin studiert. Seine Neigung zu krummen Geschäften kann er jedoch auch in der neuen Profession nicht ablegen. Denn als er in dem kleinen Ort Saint-Mathieu in eine leerstehen­de Praxis zieht, erweisen sich die Dorfbewohn­er zu seinem Missfallen als außerorden­tlich gesund. Die Lösung für den neuen Doktor: Er redet ihnen alle denkbaren Krankheite­n ein. Und das so überzeugen­d, dass er bald über eine florierend­e Klinik gebietet. Auch zur Dorfbewohn­erin Adèle (Ana Girardot) knüpft er zarte Bande – bis ihn seine Vergangenh­eit einzuholen droht. Durch Sy wird die Geschichte bekömmlich­er, verliert aber auch etwas von ihrer satirische­n Schärfe. Extras gibt es keine. (rot)

6 Jahre

DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro

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FOTO: WILD BUNCH Docteur Knock (Omar Sy) und Dorfbewohn­erin Adèle (Ana Girardot) kommen sich näher.
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