Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Alles Geld der Welt

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Dass es Umbesetzun­gen während der Dreharbeit­en gibt, ist bei Kinoproduk­tionen nicht ungewöhnli­ch; auch, dass Schauspiel­er während der Dreharbeit­en versterben, kommt gelegentli­ch vor. Der Fall von „Alles Geld der Welt“ist aber ziemlich einzigarti­g: Der Film war bereits abgedreht, als Kevin Spacey im Rahmen der #MeToo-Debatte zur unerwünsch­ten Person wurde. Darauf wurden alle Szenen mit ihm entfernt und mit Christophe­r Plummer neu gedreht. Geschadet hat der radikale Schnitt nicht, denn der 88-jährige Veteran ist auch ohne großes Makeup nahe an der realen Figur des Ölmagnaten J. Paul Getty. Dessen Geiz war so ausgeprägt, dass er sogar einen Dagobert Duck beschämt hätte, und so war es kein Wunder, dass er nach der Entführung seines jungen Enkels in den 1970er-Jahren die Lösegeldza­hlung erst einmal verweigert­e.

Plummer gibt in der Rolle ein überzeugen­des Scheusal, noch mehr wird der Film aber von Michelle Williams getragen. Als Gettys geschieden­e Schwiegert­ochter Gail kämpft sie um das Leben ihres Sohnes – und gegen das Urteil der Öffentlich­keit, die denkt, sie habe Zugriff auf den Familienre­ichtum …

Als Extras gibt es mehrere Dokus zur Filmproduk­tion und entfallene Szenen. Das wohl spannendst­e Extra findet sich erwartungs­gemäß nicht: die Schnittfas­sung mit Spacey. (rot)

12 Jahre

DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro

 ?? FOTO: FABIO LOVINO/TOBIS FILM ?? Der 16-jährige Sohn von Gail Harris (Michelle Williams, links) ist entführt worden. Der ehemalige CIA-Agent Fletcher Chase (Mark Wahlberg, rechts) soll den Fall untersuche­n.
FOTO: FABIO LOVINO/TOBIS FILM Der 16-jährige Sohn von Gail Harris (Michelle Williams, links) ist entführt worden. Der ehemalige CIA-Agent Fletcher Chase (Mark Wahlberg, rechts) soll den Fall untersuche­n.
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